Seit Monaten ist Attila Hildmann abgetaucht, weil er Probleme mit der deutschen Justiz hat. Während der Corona-Pandemie hatte sich Hildmann zum Corona-Leugner gewandelt und war wegen polemischer und möglicherweise strafrelevanter Aussagen angezeigt worden. Von Seiten der Polizei waren insgesamt vier Mobiltelefone ausgewertet worden, die die Beamten bereits im November 2020 bei dem Vegan-Koch beschlagnahmt hatten.
Sowohl die “Süddeutsche Zeitung“ als auch der Fernsehsender WDR berichten jetzt, dass die Staatsanwaltschaft durch das auf den Handys gefundene Beweismaterial ihre Ermittlungen gegen Hildmann auf jetzt 80 einzelne Straftaten erhöhen konnte. Dem Vegan-Koch, der seit Monaten verschwunden ist, werden unter anderem Volksverhetzung, Bedrohung und Beleidigung vorgeworfen. Die Polizei ist sicher, dass sich Hildmann aus Deutschland abgesetzt hat und sich vermutlich in der Türkei aufhält. Sollte er nach Deutschland zurückkehren, dann droht ihm die Verhaftung, weil die Polizei in Berlin über einen gültigen Haftbefehl gegen Hildmann verfügt.
Wie die ermittelnde Staatsanwaltschaft in Berlin mitteilt, hat Hildmann neben der deutschen auch noch die türkische Staatsbürgerschaft. Auf den Handys des Vegan-Kochs hatten die Ermittler umfangreiches und zum Teil noch unveröffentlichtes Material gefunden. Noch immer müssen andere elektronische Geräte, wie Computer und Laptops ausgewertet werden. Anfang Juni waren zwei Kanäle von Hildmann bei Telegram gesperrt worden. Wer die Sperrung veranlasst hatte, ist bislang allerdings noch unklar. Offenbar besteht die Möglichkeit, dass Hildmann selbst die Kanäle hat sperren lassen, denn Android-Betreiber Google hat eine Verantwortung dafür verneint, während man sich von Seiten von Apple nicht gegenüber der “SZ“ äußern wollte. Man darf gespannt sein, ob die Ermittler schon bald eine heiße Spur finden, die zur Ergreifung von Hildmann führt.
