Wieder einmal wird es wohl wegen Atommüll in Deutschland zu Protesten kommen. Denn nun sind sechs Castor-Behälter aus dem britischen Sellafield auf dem Weg nach Deutschland. Die radioaktive Fracht wurde mittlerweile auf ein Schiff geladen, dass am Dienstagabend Kurs auf Deutschland genommen hat. Sobald die Castoren an einem deutschen Hafen angekommen sind, sollen diese ins Zwischenlager im südhessischen Biblis transportiert werden. Bereits jetzt haben Atomkraftgegner Proteste angekündigt
Nun ist der Atommüll offenbar auf dem Spezialschiff “Pacific Grebe” auf dem Weg nach Deutschland. Zuletzt gab es kurz Diskussionen den Transport wegen der steigenden Infektionszahlen des Coronavirus auszusetzen. In einer der nächsten Tage soll die radioaktive Fracht dann in einem deutschen Seehafen ankommen. Die Behörden versuchen den Zielort der Schiffsreise zwar geheimzuhalten, allerdings gehen die Atomkraftgegner und Umweltschützer davon aus, dass das Schiff im niedersächsischen Hafen Nordenham anlegen wird. Zuvor waren die sechs Castoren von der Wiederaufbereitungsanlage Sellafield zunächst per Bahn zum 65 Kilometer entfernten Hafen Barrow-in-Furness versendet worden. Zuvor hatten die deutschen
Polizeigewerkschaften und auch das niedersächsische Innenministeriums Bedenken angemeldet, da im Augenblick überall stark steigender Infektionszahlen des Coronavirus die Organisation des Transport erschweren würden. Trotzdem hat man sich dann zur Durchführung des Transports entschieden. Sobald die radioaktive Ladung in Deutschland angekommen ist, wird sie sofort per Bahn ins Atommüllzwischenlager ins hessische Biblis gebracht.
Zum Schutz der Atommüllbehälter wird wieder ein massives Polizeiaufgebot abgestellt werden. Angeblich hätten die an dem Transport beteiligten Unternehmen und Institutionen bereits umfassende Vorsorgekonzepte und Hygieneregeln für eine reibungslose Durchführung des Transport geplant. Schon am Samstag wollen sich allerdings Atomkraftgegner zu einer Mahnwache in
Nordenham treffen. Dort soll das Schiff mit dem Atommüll angeblich am Samstag gegen 7.00 Uhr am Morgen eintreffen. Die Gegner der Atomkraft kündigten an, auch an der Bahnstrecke Protestaktionen geplant zu haben. Die Bundespolizei in Hessen nennt keinen Termin, bestätigt jedoch einen unmittelbar bevorstehenden Großeinsatz: “Wir sind in Vorbereitungen auf einen Einsatz mit vielen Kräften.” Die Bundespòlizei wird für den Schutz der Castoren zuständig sein, da die Behälter in Deutschland vorwiegend per Bahn transportiert werden.
Eigentlich sollte die radioaktive Fracht bereits im Frühjahr in Deutschland ankommen. Doch dann machte die Corona-Pandemie allen Beteiligten einen dicken Strich durch die Rechnung. Die Atomgegner sperren sich gegen den Transport nach Biblis, da das Zwischenlager dort nach ihrer Auffassung Sicherheitsmängel aufweist. Allerdings war eine Klage vor dem hessischen Verwaltungsgerichtshof bereits gescheitert. Deutschland ist vertraglich verpflichtet seinen im Ausland aufbereiteten Atommüll wieder zurückzunehmen. Noch immer lagern mehrere weitere Behälter mit deutschem Atommüll in den beiden Wiederaufbereitungsanlagen im französischen La Hague und auch im britischen Sellafield. Bis die Castoren in ein Endlager kommen, werden sie zunächst im Zwischenlager in Biblis bleiben.