Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat sich "zutiefst besorgt" über mögliches Atommaterial an einem nicht deklarierten Standort im Iran gezeigt. Die Behörde mit Sitz in Wien sorge sich, dass das Material nicht gemeldet worden sei, hieß es in einem Bericht am Dienstag, welcher der Nachrichtenagentur AFP vorlag. Zudem verfüge Teheran nun über mehr als das 14-fache der Menge an schwach angereichertem Uran, die nach dem Atomabkommen von 2015 erlaubt ist.
Demnach besitzt der Iran mit Stand vom 16. Februar knapp 3000 Kilo angereichertes Uran. Laut dem Abkommen dürfte das Land nicht mehr als etwa 200 Kilo des zur Herstellung von Atomwaffen benötigten Materials haben.
Die neuen Informationen wurden an dem Tag öffentlich, als die Islamische Republik wie angekündigt den Zugang der IAEA zu einigen Anlagen im Land eingeschränkte. Eine von Teheran gesetzte Frist zur Aufhebung von US-Sanktionen war kurz zuvor ausgelaufen.
Deutschland, Großbritannien und Frankreich verurteilten die Einschränkung der Kontrollen. Es sei "zutiefst" bedauerlich, dass Teheran "mit dem heutigen Tag begonnen hat, das Zusatzprotokoll und die Transparenzmaßnahmen im Rahmen der Wiener Nuklearvereinbarung (JCPoA) auszusetzen", hieß es in einer am Dienstag veröffentlichten gemeinsamen Erklärung der Außenminister der drei Länder.
Das Atomabkommen von 2015 soll den Iran am Bau von Atomwaffen hindern. Der frühere US-Präsident Donald Trump kündigte die Vereinbarung jedoch 2018 auf und ließ neue Sanktionen gegen den Iran verhängen, unter denen die Wirtschaft des Landes massiv leidet. Teheran hat sich seither schrittweise von seinen Verpflichtungen aus dem Abkommen zurückgezogen.
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