Atom-Hammer in München! In Bayern will man sich mit dem von der Bundesregierung geplanten Ausstieg aus der Atomkraft offenbar nicht abfinden. Dagegen begehrt nun CSU-Chef Markus Söder (56) auf. Das süddeutsche Bundesland plant nun den Betrieb eines eigenen Atomkraftwerks und will zusätzlich einen eigenen Forschungsreaktor bauen. Aus diesem Grund will Söder die Bundesregierung zur Änderung des Atomgesetzes auffordern. Dann könnte das Atomkraftwerk Isar 2 wieder ans Netz gehen – Bayern plant den Atom-Alleingang!
Bei einem Interview mit den Medien erklärte der bayerische Politiker: “Bayern fordert von der Bundesregierung eine eigene Länderzuständigkeit um den Weiterbetrieb der Kernkraft zu ermöglichen. Bis zum Zeitpunkt, ist die Krise beendet ist und der Übergang zu erneuerbaren Energie nicht gelungen ist, ist es unsere Pflicht bis zum Ende des Jahrzehnts jede mögliche Energieform zu nutzen. Bayern wird sich dieser Verantwortung stellen“, stellte der Vorsitzende der CSU klar. Außerdem plant Bayern nach Söders Worten Forschungen hinsichtlich der Kernfusion und will deshalb einen eigenen Forschungsreaktor bauen. In diesem Zusammenhang kritisierte Söder, dass ein Land wie Deutschland jeden Anspruch auf die Zukunftsgestaltung und die internationale Wettbewerbsfähigkeit aufgebe. In diesem Zusammenhang bezeichnete Söder die noch bestehenden Kernkraftwerke als unverzichtbaren Teil einer bezahlbaren Energieversorgung. Während ganz Europa auf klimaschutzfreundliche Kernkraft setzt, bezeichnete Söder den sofortigen Umstieg auf erneuerbare Energien als energiepolitischen Blindflug der Grünen. Damit schadet die Partei nicht nur dem Klimaschutz, sondern auch der deutschen Wirtschaft und gefährde damit den Wohlstand im Land.
Gleichzeitig verlangte Söder eine neue nationale Forschungsstrategie, um eine Nutzbarkeit des Atommülls zu suchen. Man sei es zukünftigen Generationen schuldig, nicht nur Diskussionen über Endlager zu führen, sondern stattdessen innovative Pläne zu entwickeln, um verantwortungsvolle und technologische Lösungen zu finden. Aus diesem Grund fordert Söder nun eine sofortige Regierungsinitiative, um einen Notfallplan für die Reaktivierung von 3 Kernkraftwerken vorzulegen. Auch im kommenden Winter auf milde Temperaturen zu hoffen sei naiv und fahrlässig. Dabei beruft sich Söder auf die Expertise der Bundesnetzagentur, die auch im kommenden Winter vor Energieprobleme warnt. Deshalb müsse die Bundesregierung sicherstellen, dass man in diesem Fall die Kernkraftwerke sofort reaktivieren kann.
