In den letzten Tagen war es zu Verstimmungen zwischen der EU-Kommision und dem britisch-schwedischen Pharmaunternehmen AstraZeneca gekommen. Hintergrund des Streits war die Ankündigung des Unternehmens deutlich weniger Impfstoff als vereinbart an die EU zu liefern.
Dies hatte zum Protest von Seiten der EU geführt. Politiker aus verschiedenen Ländern der EU hatten gefordert, dass das Unternehmen seine Verpflichtungen erfüllen müsse. Nach Angaben von EU-Kommisarin Ursula von der Leyen wird das Unternehmen zwar noch immer weniger als vereinbart liefern, jedoch die Liefermenge von 31.000.000 Dosis auf 40.000.000 Dosis erhöhen. Das wäre die Hälfte der vereinbarten Lieferung von 80 Millionen Dosis. Außerdem hat das Unternehmen angekündigt die Lieferung eine Woche vorzuziehen.
Damit wird die EU also 40 Millionen Astra-Zeneca-Impfdosen für das erste Quartal 2021 erhalten. Allerdings entspricht dies lediglich der Hälfte der zugesagten Menge. Vollkommen überraschend hatte das Unternehmen in der Vorwoche angekündigt deutlich weniger Impfstoff zu liefern als vereinbart und damit den Protest der EU ausgelöst.
Erst am Freitag war der Impfstoff von der europäischen Arzneimittelkommision EMA in Europa ohne Altersbeschränkung zugelassen worden. In Deutschland wird der Impfstoff allerdings wohl nur für Erwachsene unter 65 Jahrern empfohlen und angewendet.
Am Sonntag hatte von der Leyen sich in einer Video-Schalte mit insgesamt sieben Impfstoff-Herstellern in Verbindung gesetzt, die mit der EU Lieferverträge haben. Nach den Gesprächen erklärte die EU-Kommisarin, dass es wichtig sei, die zurzeit noch sehr begrenzten Produktionskapazitäten weiter auszubauen. Zudem kündigte von der Leyen eine neue Behörde an, die in Zusammenarbeit mit dem Privatsektor drohende Pandemien früher erkennen und damit schneller passende Antworten auf die drohenden Gefahren geben soll.
Noch kommt die Impfaktion in Deutschland nicht so richtig ins Rollen. Und die Kritik an dem verschlafenen Impstart ist zuletzt weiter angewachsen. Aus diesem Grund wird am Montag ein Impf-Gipfel anstehen, bei dem es darum gehen soll, die dringensten Probleme zu lösen. Un die Erwatrungen sind hoch. Vor allem erwarten die Teilnehmer mehr Zuverlässigkeit bei Zeitplänen und den dann verfügbaren Impfstoffen. An der Sitzung werden mehrere Bundesminister, sowie Impfstoff-Hersteller und Vertreter der EU-Kommission teilnehmen. Die Mitglieder der EU-Kommision hatten den Impfstoff für die gesamte EU bei mehreren verschiedenen Pharmaunternehmen eingekauft und tragen somit ebenfalls eine Verantwortung für die nun aufgetretenen Lieferprobleme.