Wie es scheint, könnte vor allem der Impfstoff von AstraZeneca von sehr großer Bedeutung im Kampf gegen das Coronavirus sein! Auch um die Omikron-Variante einzudämmen, wird in vielen Ländern auf den britischen Impfstoff gesetzt.
Unmittelbar nach dem Start der Impfkampagne in Deutschland hatten zahlreiche Berichte dafür gesorgt, dass der Impfstoff von AstraZeneca zu einer Art Impfstoff 2. Klasse degradiert worden war. Denn den Streitigkeiten über die Altersgruppe der zu impfenden Personen folgten dann Lieferengpässe und Berichte über in seltenen Fällen auftretenden Sinusvenenthrombosen. In fast keinem Land der EU spielt der britische Impfstoff bei der Booster-Kampagne deshalb eine Rolle. Die meisten Industrienationen setzen ausschließlich auf die mRNA-Impfstoffe von Moderna und Biontech. Allerdings hilft der Impfstoff von AstraZeneca nun dabei, den Bedarf an Impfstoff in den ärmeren Ländern der Welt zu decken. “Der Impfstoff von AstraZeneca war ein Lebensretter”, verdeutlicht deshalb auch Mohga Kamal-Yanni gegenüber dem “Wall Street Journal”. Die Expertin berät die People’s Vaccine Alliance, die sich für die gerechte Verteilung des Impfstoffs einsetzt. Denn um die Bildung neuer Variante zu verhindern, ist es dringend notwendig die Menschen in allen Ländern gegen das Coronavirus zu impfen.
So hat der britische Impfstoff vor allem in ärmeren Ländern zu einer deutlichen Entspannung der Infektionslage geführt. Seit dem Start der Pandemie hat AstraZeneca 2,3 Milliarden Dosen an Impfstoff ausgeliefert. Damit belegt das Unternehmen hinter Biontech (2,5 Milliarden Dosen) und Sinovac (2,4 Millirden Dosen) den dritten Platz.
Laut dem internationalen Währungsfonds (IWF) sollen Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen bis zum Stichtag am 11. Dezember fast 3,25 Milliarden Dosen der verschiedenen Impfstoffe erhalten haben. Fast die Hälfte dieser Dosen soll dabei mit AstraZeneca-Impfstoff verabreicht worden sein. 1,6 Milliarden Dosen des britischen Impfstoffs sei in Entwicklungs- und Schwellenländern verimpft worden. Denn einer der Vorteile liegt in der deutlich einfacheren Lagrung von AstraZeneca im Vergleich mit den mRNA-Impfstoffen, die bei frostigen Minusgraden gelagert werden müssen. Da AstraZeneca seine Strategie nicht auf Gewinnmaximierung ausgelegt hatte, machte das Unternehmen im 3. Quartal 2021 erstmals Gewinn mit seinem Impfstoff.
Einer der Gründe, wieso AstraZeneca nun zum Großteil in ärmere Länder der Erde liefern kann, liegt unter anderem darin begründet, dass der Impfstoff nun auch in der britischen Heimat bei den Boosterungen kaum noch Verwendung findet. Denn auch dort werden nun vorwiegend mRNA-Impfstoffe für die Auffrischung benutzt, die in wissenschaftlichen Studien eine größere Schutzwirkung erreicht hatten. Außerdem war der Impfstoff in zahlreichen Ländern wegen selten auftretender Sinusvenenthrombosen aus dem Verkehr gezogen worden. In den USA hatte das britische Unternehmen nicht einmal eine Zulassung beantragt. Da jedoch viele Länder schon vor der Entwicklung des Impfstoffs Bestellungen getätigt haben, wurde vor allem dieser Impfstoff von den USA, Kanada und zahlreichen westeuropäischen Länder an ärmere Länder gespendet. Aktuell kann allein eine Fabrik in Indien 250 Millionen Dosen des Impfstoffs pro Monat ausliefern. Eine gute Sache, da der Impfstoff in Schwellen und Entwicklungsländer auch für die Boosterung eingesetzt wird, da er natürlich deutlich kostengünstiger als die anderen Impfstoffe ist. Studien hatten zuletzt gezeigt, dass die Boosterung mit AstraZeneca die Schutzwirkung nach kurzer Zeit auf die selben Werte wie nach der doppelten Impfung erhöht. Somit dürften die Menschen also auch bei der Omikron-Variante gegen schwere Verläufe geschützt sein.