Während in vielen europäischen Länder zum Teil schwere Nebenwirkungen mit dem AstraZeneca-Impfstoff bekannt geworden sind, waren die Impfungen in Großbritannien scheinbar ohne Probleme weitergegangen. Doch nun werden auch in Großbritiannien vermehrt Problem mit Hirnvenenthrombosen bekannt.
Wie es scheint werden nun auch immer mehr Komplikationen nach Impfungen mit dem Astrazeneca-Impstoff in Großbritannien bekannt. Die britische Regierung meldet nämlich jetzt, dass es wohl erst kürzlich 25 neue Fälle von seltenen Blutgerinnseln gegeben habe, die in Zusammenhang Covid-19-Impfungen aufgetreten sind. Damit ist die Gesamtzahl dieser Fälle auf der Insel auf 30 angestiegen. Diese bestätigte jetzt die Aufsichtsbehörde für Arzneimittel (MHRA) in einer Erklärung. Diese berichtet, (Stand: 24. März) dass jetzt 22 Fälle von Hirnvenenthrombosen und acht andere Arten von Thrombosen aufgetreten sind. Ein anderes Dokument der Behörde spricht von insgesamt 24 Fälle von Hirnvenenthrombosen. Die unterschiedlichen Zahlen wurden von der Behörde jedoch nicht näher erläutert. Deutschland hatte die Impfungen mit dem AstraZeneca-Impfstoff wegen der aufgetretenen Nebenwirkungen auf Personen über 60 Jahren beschränkt.
In Großbritannien ist die Impfkampagne mittlerweile viel weiter fortgeschritten als in Deutschland. Dort werden mittlerweile schon die 50- bis 59-Jährigen geimpft. In Großbritannien waren die Impfungen mit dem AstraZeneca-Impfstoff nie ausgesetzt werden. Auch jetzt setzt man weiterhin darauf die Menschen mit dem Impfstoff zu immunisieren. Von Seiten der britischen Gesundheitsbehörden wird argumentiert, dass Angesichts der großen Zahl verabreichter Dosen und dem geringen Auftreten von Blutgerinnseln kein Anlass für einen Impfstopp bestehe. In Deutschland waren dem Paul-Ehrlich-Institut bis zum vergangenen Montag insgesamt 31 Verdachtsfälle einer Sinusvenenthrombose gemeldet worden. Zudem wurde in 19 zusätzlichen Fällen auch eine Thrombozytopenie gemeldet. Insgesamt 9 Menschen sollen bei den beschriebenen Fällen gestorben sein. Seitdem hat man in Deutschland die Impfung mit dem britisch-schwedischen Impfstoff auf Menschen über 60 Jahren beschränkt.
Der britisch-schwedische Impfstoffhersteller ist noch immer von seinem entwickelten Impfstoff überzeugt und betont auch weiterhin öffentlich die Sicherheit seines Präparats. Sowohl die Zulassungsbehörden in Großbritannien, der Europäischen Union und die Weltgesundheitsorganisation WHO sehen keinen Grund auf die Nutzung des Mittels zu verzichten, da dessen Nutzen die Risiken der Anwendung bei weitem überschreite. Man respektiere jedoch die STIKO-Entscheidung in Deutschland, schrieb das Unternehmen in einer Mitteilung. “Die Patientensicherheit hat für das Unternehmen höchste Priorität. Wir werden weiterhin mit den deutschen Behörden zusammenarbeiten, um mögliche offene Fragen zu klären”, kündigte AstraZeneca an.