Im Augenblick haben die Impfungen in vielen europäischen Ländern einen deutlichen Dämpfer hinnehmen müssen. Wegen schwerer Nebenwirkungen war die Impfung mit des AstraZeneca-Impfstoff in vielen EU-Mitgliedsstaaten ausgesetzt worden. Doch schon am Donnerstag könnte die EU dazu auffordern, die Impfungen mit dem AstraZeneca-Impfstoff wieder aufzunehmen
Nach dem AstraZeneca-Impfstopp in verschiedenen europäischen Ländern sind die Augen der Impfwilligen und der Politiker nun nach Brüssel gerichtet. Dort soll die europäische Arzneimittelbehörde EMA schonn am Donnerstag entscheiden, ob es erneut grünse Licht für den AstraZeneca-Impfstoff gibt. Darauf läuft es wohl hinaus, denn
EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides hatte bereits öffentlich geäussert, dass sie auf einen Neustart der Impfungen mit dem Vakzin von AstraZeneca ab Donnerstag hoffe. Offenbar sei das Risiko zur Entstehung von Blutgerinnseln nach einer Impfung nicht größer als normal. Aber das Vetrtrauen in den Impfstoff sei natürlich wichtig. Aus diesem Grund werde man der Empfehlung der EMA in jedem Fall folgen. In Deutschland gilt AstraZeneca nach Biontech als zweitwichtigster Impfstoff. Bis Anfang April wird Deutschland fast 2,2 Mio. weitere Dosen von dem britisch-schwedischen Unternehmen geliefert bekommen.
Noch am Montag hatte sich Gesundheitsminister Spahn optimistisch geäussert, dass eine Aussetzung der Impfungen mit dem AstraZeneca-Impfstoff vermieden werden könne. Wenige Stunden
später kam dann jedoch vom Paul-Ehrlicher-Institut die Empfehlung die Impfungen vorläufig zu stoppen. Spahn folgte dieser Empfehlung und ging damit auch auf Konfrontation zur EU-Arzneibehörde EMA. Diese empfiehlt den Impfstoff nämlich auch weiterhin und argumentiert, dass der Nutzen die Risiken bei weitem überwiegen. In Österreich hingegen wrd auch weiter mit AstraZenca geimpft. Ösi-Kanzler Kurz forderte dazu auf “alle zugelassenen Impfstoffe auch weiterhin zu verwenden“. Nun plädiert kürz für eine zügige “Klarstellung“ durch die EMA. Bereits am Freitag soll dann in Deutschland der Impfgipfel von Kanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten stattfinden, um das Impftempo in Deutschland deutlich zu erhöhen.
Mehr Tempo bei den Impfungen fordert auch EU-Gesundheitskommisarin Kyriakides. Nach ihrer Auffassung müsse jede verfügbare Impfstoffdosis zu diesem Zweck verimpft werden. Dies erklärte Kyriakides am Dienstag nach der Sitzung mit denEU-Gesundheitsminister. In einigen Ländern seien offenbar erst 50 Prozent der gelieferten Impfstoffe verimpft worden. “Jede Dose zählt“, sagte Kyriakides. Ab April werde die Liefermenge an die verschieden Mitgliedsländer der EU deutlich steigen. Kyriakides selbst steht ebenfalls unter Druck, weil der Impfstoff nach Auffassung vieler Mitgliedsländer noch immer zu knapp sei. Offenbar hatten vor allem Produktionsproblem zu Einschränkungen von Liefermengen bei AstraZeneca geführt. Allerdings sei man in Gesprächen mit sämtlichen Herstellern, um die Liefermengen weiter zu erhöhen.