Diesen Ärger hatte Dr. Christian Albert (62) in diesem Umfang wohl nicht erwartet. Doch nachdem der Mediziner angekündigt hatte in seiner Praxis ab dem 1. Januar 2022 nur noch gegen Covid-19 geimpfte Patienten zu behandeln, hagelte es Drohungen und Hetzmails gegen den Mediziner, der trotzdem an dieser Maßnahme festhalten will.
Als erste Praxis im Bundesland Niedersachsens hatte Dr. Christian Albert (62) angekündigt künftig in seinem Ärztezentrum Nordstadt ab dem Start ins kommende Jahr nur noch geimpfte und genesene Patienten in sein Wartezimmer zu lassen. Kaum hatte der Mediziner diese Ankündigug gemacht, erhielt der Mediziner gut 300 Hetzmails, die zum Teil Drohungen enthalten hatten, von Menschen aus der Szene der Querdenker. Diese versuchten dann auch den Mediziner bei Google mit miesen Bewertungen zu ruinieren und riefen gar zur gewaltsamen Erstürmung seiner Praxis auf. Doch die größte Gefahr droht dem Arzt aus den eigenen Reihen. Denn die Kassenärztlichen Vereinigung droht mit rechtliche Bedenken. Trotzdem will Dr. Albert an seiner Entscheidung festhalten. “Meine Patienten und Mitarbeiter haben das Recht auf körperliche Unversehrtheit“, argumentiert Albert weil die ungeimpften Patienten eine Minderheit seien. “Diese Minderheit terrorisiert die Mehrheit der Geimpften und ist unter Umständen dafür verantwortlich, dass wir Maßnahmen wie Schließungen von Schulen oder Maskenpflicht aufrechterhalten müssen. Deshalb fragen wir im nächsten Jahr den Impfstatus ab. Wer bisher Bedenken hatte, den impfen wir gerne in unserer Praxis“, kündigt Dr. Albert an.
Dabei tut Dr. Albert alles, um seinen Patienten die Sorgen vor einer möglichen Nebenwirkung der Impfungen zu nehmen und hat sich gut über die einzelnen Impfstoffe informiert. “Die Angst, dass mRNA-Impfstoffe wie BionTech oder Moderna unser Erbgut verändern können, ist absurd. Die mRNA geht vom Zellkern nach draußen, nie umgekehrt“, erklärt der Mediziner, der sich allerdings auch noch mit der Kassenärztlichen Vereinigung von Niedersachsen herumschlagen muss. Dort ist man mit der Ankündigung des Arztes offenbar nicht einverstanden. “Unsere Ärzte haben eine Behandlungspflicht, dürfen keine Patienten vorausschauend ablehnen“, erklärt KVN-Sprecher Detlef Haffke (60). Mittlerweile haben allerdings bereits weitere Mediziner angekündigt, dem Beispiel von Dr. Albert folgen zu wollen. Doch dies könnte Konsequenzen haben, wie KVN-Sprecher Haffke bestätigt. Im schlimmsten Fall müssten die Mediziner mit dem Einschalten eines Disziplinarausschuss rechnen.
