Nach tagelangen Spannungen an der Grenze zum Libanon hat das israelische Militär am Freitag die Evakuierung der nordisraelischen Stadt Kirjat Schmona bekanntgegeben. Wie die Armee mitteilte, sollen die rund 25.000 Einwohnerinnen und Einwohner die Stadt verlassen und in staatlich finanzierte Unterkünfte gebracht werden. Die Entscheidung traf demnach das Militär, umgesetzt wird die Evakuierungsaktion von der Stadtverwaltung, dem Tourismusministerium und dem Verteidigungsministerium.
Seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen haben auch die Spannungen an der israelisch-libanesischen Grenze zugenommen. Nach dem Großangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober hatte die einflussreiche Hisbollah-Miliz ihre "Solidarität" mit der Hamas erklärt.
International wird daher ein Übergreifen des Krieges auf andere Länder der Region befürchtet. Deutschland, die USA und Großbritannien forderten ihre Bürgerinnen und Bürger am Donnerstag zur Ausreise aus dem Libanon auf. "Eine weitere Verschärfung der Lage und eine Ausweitung des Konflikts kann nicht ausgeschlossen werden", erklärte das Auswärtige Amt in Berlin.
Auch am Donnerstag hatte es Gefechte im Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon gegeben. Der bewaffnete Flügel der Hamas feuerte nach eigenen Angaben "30 Raketen" aus dem Südlibanon in Richtung Nordisrael ab. Auch die Hisbollah erklärte, sie habe mehrere israelische Stellungen unter Beschuss genommen, in einigen Fällen mit "Lenkraketen". Die israelische Armee erklärte, sie habe die Angriffe aus dem Libanon abgewehrt.
Am Freitagmorgen erklärte die Armee, sie habe mehrere Angriffe auf Infrastruktur der Hisbollah verübt, darunter Beobachtungsposten. Israelische Kampfflugzeuge hätten zudem drei "Terroristen" beschossen, die versuchten hätten, Panzerabwehrraketen auf Israel abzufeuern.
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