Archäologen haben in der ägyptischen Wüste christliche Ruinen aus dem fünften Jahrhundert ausgegraben. Diese zeigten, dass es damals ein klösterliches Leben in der Region gegeben habe, teilte das ägyptische Ministerium für Altertümer am Samstag mit. Die Archäologen entdeckten demnach mehrere Gebäude aus Basalt, andere waren in Fels gehauen oder aus gepressten Ziegeln erbaut.
Der Komplex bestehe aus "sechs Bereichen, welche die Ruinen von drei Kirchen und Zellen der Mönche umfassen", erklärte das Ministerium. Die Wände zeigten Graffiti und "Symbole mit koptischer Konnotation", sagte Osama Talaat, Leiter der Abteilung für islamische, koptische und jüdische Altertümer.
Ausgrabungsleiter Victor Chica erklärte, die 19 Gebäude und eine in Fels geschlagene Kirche seien bereits im Jahr 2020 entdeckt worden. Die Kirchenwände trügen "religiöse Inschriften" und Passagen aus der Bibel in griechischer Schrift. Dies zeige, wie das klösterliche Leben in der Region ausgesehen habe. Es sei eindeutig, dass dort im fünften Jahrhundert nach Christi Mönche gelebt hätten.
Der abgeschiedene Ort in der Wüste südwestlich der Hauptstadt Kairo war vom vierten bis zum achten Jahrhundert besiedelt. Die meisten Aktivitäten habe es vermutlich im fünften und sechsten Jahrhundert gegeben, erklärte das für die Ausgrabungsmission zuständige Französische Institut für Orientalische Archäologie.
Es handelte sich um die dritte Ausgrabungsmission eines französisch-norwegischen Teams auf dem Gelände Tal Ganub Kasr al-Agus in der Baharija-Oase. Die ersten Ausgrabungen fanden 2009 und 2013 statt.
Ägypten hat in den vergangenen Monaten eine Reihe spektakulärer archäologischer Funde präsentiert. Es hofft, den seit Jahren angeschlagenen Tourismus wieder anzukurbeln.
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