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App feiert Jubiläum: Darum ist Instagram heute so beliebt wie nie

Fast zehn Jahre auf dem Buckel

Damals war noch nicht abzusehen, dass Instagram einmal derart die Menschen bewegen würde, heute zählt der Onlinedienst zu den beliebtesten sozialen Netzwerken im Westen. Am 06. Oktober feiert Instagram nun sein neunjähriges Jubiläum in Apples App Store. Auf Android-Geräten war die App erstmals gut eineinhalb Jahre später verfügbar. Doch warum ist Instagram – gerade bei Jugendlichen – heute so beliebt?

Schon die Ende des vergangenen Jahres veröffentlichte “JIM-Studie 2018” des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest zeigte, dass WhatsApp, Instagram und Snapchat mit Abstand die beliebtesten Plattformen unter 12- bis 19-Jährigen sind. Demnach nutzten 82 Prozent der Befragten täglich Whatsapp, 51 Prozent waren jeden Tag bei Instagram aktiv und bei Snapchat waren es täglich 46 Prozent. Im Vergleich: Bereits weit abgeschlagen landete Facebook auf dem vierten Rang. Nur acht Prozent waren hier jeden Tag online.

Doch was genau macht Instagram so beliebt? Für viele Jugendliche ist der Dienst “ein Versuch, eine rundum kontrollierbare Traumwelt zu installieren, in der alles perfekt ist und sie selbst unangreifbar sind”, heißt es in einer aktuellen Studie mit dem Titel “Jugend ungeschminkt” im Auftrag des Industrieverbands Körperpflege und Waschmittel. Alles solle “#beautiful und #inspiring sein. Das böse Weltgeschehen soll draußen bleiben.” Über 74 Prozent der mehr als 3.000 Befragten zwischen 14 und 22 Jahren checken bis zu 20 Mal täglich ihren Feed. 35 Prozent der Schüler sollen selbst während der Schulzeit online sein.

Ein Grund für die Nutzung von Instagram ist sicherlich auch der einfache Zugang. Die App ist kostenlos, das erste Mal anmelden ist schnell geschehen und mit wenig Aufwand ist in wenigen Minuten auch schon das erste Bild oder Video mit der Welt geteilt. Selbst als unerfahrener Nutzer schafft man es in Kürze eigene Inhalte zu veröffentlichen.

Jeder kann Foto-Effekte in Sekundenschnelle auf eigene Aufnahmen legen. So werden die eigenen Bilder abermals mit möglichst wenig Aufwand gepimpt. Auch das hilft dabei diese angebliche Traumwelt zu erschaffen. Es ist ganz einfach seine Schokoladenseite zu präsentieren, weniger gelungene Aufnahmen werden schnell aussortiert.

Ein weiterer Ansporn dürfte allerdings auch sein, dass er oder sie mit relativ einfachen Mitteln berühmt werden kann. Sind erst einmal alle Makel versteckt und ein paar ästhetische Bilder gepostet, baut man sich schnell eine ansehnliche Followerschaft auf.

Wer nun noch im knappen Bikini oder in aufreizender Unterwäsche posiert, hat gute Chancen, das Ganze noch einmal exponentiell zu beschleunigen, schließlich will man in einer heilen Welt auch nur schöne Menschen sehen – die bestenfalls etwas zeigen. So bringen es etwa einfache Fitnessmodels wie Amanda Lee (11,9 Mio. Abonnenten) oder Jen Selter (12,7 Mio. Abonnenten) im Vergleich auf teilweise deutlich mehr Follower als mancher langjährige Star. Supermodel Naomi Campbell (49) liegt beispielsweise bei rund 7,7 Millionen Abonnenten und Hollywood-Darling Gwyneth Paltrow (47) bei 6,5 Millionen Fans.

(wue/spot)

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