Die deutlich ansteckendere Coronavirus-Variante, die zuerst in Großbritannien entdeckt wurde, breitet sich in Deutschland aus. Die Variante B.1.1.7 sei bis Anfang dieser Woche in 13 Bundesländern nachgewiesen worden, sagte der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, am Freitag in Berlin. Die Virusvariante mache inzwischen einen Anteil "von etwas weniger als sechs Prozent" aus und sei in den vergangenen Wochen "immer häufiger" nachgewiesen worden.
"Sars-CoV-2 ist gefährlicher geworden", warnte Wieler. Die drei bislang in Deutschland nachgewiesenen Varianten - neben B.1.1.7 die südafrikanische und brasilianische Variante - dominierten das Geschehen noch nicht. Es müsse aber damit gerechnet werden, dass sich deren Anteil ähnlich wie auch in anderen Staaten erhöht. Es gehe darum, die Ausbreitung der bekannten Virusvarianten zumindest zu verlangsamen und zu verhindern, dass neue Varianten entstehen, betonte Wieler.
Dass die Zahl der Neuinfektionen insgesamt zurückgeht, sei eine "gute Nachricht". Auf der anderen Seite, seien die Intensivstationen sehr stark belastet. Es gebe zudem weiterhin Ausbrüche in Altenheimen und viele Todesfälle, mahnte Wieler.
by HANNIBAL HANSCHKE