Schwarzfahrer mit 10 Rohrbomben: Attentäter in Bayern gefasst
Seit dem Wochenende sitzt Muharrem D. in U-Haft. Die Anklage: Versuchter Mord in 27 Fällen! Der gelernte Einzelhandelskaufmann hatte in den vergangenen Wochen vier Anschläge in seinem Wohnort Waldkraiburg in Oberbayern verübt. Bei einem Brandanschlag am 27. April auf ein Mehrfamilienhaus entgingen die 27 Bewohner nur knapp einer Katastrophe – aber, es kam fast noch schlimmer!
Seit dem Wochenende sitzt der Deutsche mit kurdischen Wurzeln jetzt in U-Haft. Eine Dummheit hatte zu seiner Festnahme geführt: Am Freitagabend fuhr Muharrem D. mit einem Koffer in der RB 27992 von Garching nach Mühldorf (Bayern) – ohne Ticket, das 5,10 Euro gekostet hätte. Einen Ausweis hat er auch nicht, als eine Schaffnerin ihn kontrolliert. Am Bahnhof Mühldorf überprüfen Bundespolizisten seine Identität und stellen fest, dass er wegen Drogendelikten polizeibekannt ist.
Als er mit zur Wache kommen soll, fragt er, ob er seinen Koffer stehen lassen könne – er sei so schwer. Die Polizisten öffnen ihn und finden zehn massive und professionell gefertigte Rohrbomben!
Sofort gesteht D., dass er für drei Anschläge auf türkische Geschäfte in Waldkraiburg verantwortlich ist und das Feuer in dem Wohnhaus gelegt hat. Als sein irres Motiv gibt er „Hass auf Türken“ an und bezeichnet sich selbst als ISIS-Anhänger.
D. informiert die Polizisten auch, dass sie in einer Garage und in seiner Wohnung weiteren Sprengstoff finden würden. Insgesamt stellten die Ermittler 23 Rohrbomben, Chemikalien und eine Pistole sicher.
„Ich bin erleichtert, dass von dem gefährlichen Täter keine Gefahr mehr ausgeht. Für mich steht fest: Wir haben mit der erfolgreichen Festnahme weitere schwere Gewalttaten, vermutlich sogar Anschläge verhindert.“, erklärt Robert Kopp (Polizeipräsident Oberbayern Süd) erleichtert.