Der neue Netflix-Film "Cutie" sorgt weiter für Aufregung. Die preisgekrönte französische Produktion (freigegeben ab 18 Jahre) thematisiert die problematische Sexualisierung von jungen Mädchen in der Popkultur, zeigt aber auch grenzüberschreitende Szenen. Dieser Umstand sorgt nun für gerichtlichen Ärger.
Die Klage gegen Netflix wurde von der Staatsanwaltschaft in Texas konkret wegen der Darstellung des Schambereichs eines jungen Mädchens eingereicht, meldet das US-Filmmagazin "Variety". Der Anklage vorausgegangen sei ein Schreiben von Republikanischen Abgeordneten, die eine Aufforderung zur Strafverfolgung gegen Netflix wegen Kinderpornografie an den US-Generalstaatsanwalt Bill Barr unterstützt hätten.
Im Vorfeld war es bereits zu heftigen Reaktionen an der Marketing-Strategie zur Einführung des Filmes gekommen. Netflix hatte sich u.a. für das Filmplakat zu "Cuties" entschuldigt und es zurückgezogen: Es zeigte die minderjährigen Hauptdarstellerinnen in problematischen Posen.
"Cuties" ist ein französischer Film (Originaltitel: "Mignonnes") von der aus dem Senegal stammenden Regisseurin Maïmouna Doucouré, der am 19. August 2020 in die französischen Kinos kam. Der autobiografisch inspirierte Film erzählt die Geschichte der 11-jährigen, muslimisch erzogenen Amy, die sich in Paris einer Gruppe hypersexualisierter Mädchen anschließt, die sich auf einen Tanzwettbewerb vorbereiten. Hierbei gerät das Mädchen auch in einen Konflikt zwischen den Kulturen. Auf dem Sundance Filmfestival wurde Doucouré mit dem fremdsprachigen Regiepreis ausgezeichnet.