Mit dem Beginn der kalten Jahreszeit, startet in Deutschland auch die alljährliche Grippesaison. Wegen der aktuellen Lage rund um das Coronavirus ist damit zu rechnen, dass sich in diesem Jahr relativ viele Menschen gegen die Grippe impfen lassen werden. Doch gibt es genug Impfstoffdosen für den erwarteten Massenandrang?
Zuletzt war auch in den Medien darüber spekuliert worden, dass bei einem Andrang auf die Grippe-Impfungen die Impfstoffdosen knapp werden könnten. Dieser Einschätzung widerspricht nun jedoch die
Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Nordrhein. Denn diese bestätigt, dass trotz einer hohen Nachfrage bisher keine Impfstoff-Knappheit besteht. In vielen Arztpraxen sind Grippeschutzimpfung zur Zeit vorrätig. Wenn den Patienten eine Impfung verweigert werde, habe dies meist organisatorische Gründe, erklärte Christoph Schneider von der KV Nordrhein. Denn während der Corona-Pandemie sind die Arztpraxen dazu angehalten eine strikte Trennung zwischen infizierten Patienten und andere Patienten einzuhalten. Außerdem werden zu Beginn der Grippeschutzimpfungen zunächst Risiko-Patienten bevorzugt. Häufig organisieren die Arztpraxen die Impfungen zu gesonderten Uhrzeiten und organisieren die Impfungen, in dem sie Termine mit den Patienten vereinbaren.
Am Freitag haben sich auch die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe sowie der Apothekerverband Westfalen-Lippe zu diesen Thema geäussert. “Wir rechnen in dieser Impfsaison mit einer insgesamt deutlich höheren Nachfrage, voraussichtlich 20 bis 30 Prozent”, erklärte Schneider. Da dies bereits seit einiger Zeit absehbar gewesen sei, waren besonders zu Jahresbeginn mehr Impstoffdosen von den Arztpraxen bestellt und dementsprechend von der Industrie produziert worden. Falls die Impfstoffe in einigen Orten knapp werden sollten, spricht die KV Nordrhein von wenigen Einzelfällen. Meistens betreffe diese Situation ausschließlich Privatversicherte und gesetzlich Versicherte, die sich die Impfdosen selbst per Rezept von einer Apotheke besorgen wollten.