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Angst vor Winter-Welle? Erfahrene Virologin sicher: Der Schrecken der Corona-Pandemie ist vorbei!

Ab dem 1. Oktober sind wieder Maßnahmen gegen das Coronavirus geplant. Denn auch weiterhin rechnen die Experten in der kalten Jahreszeit mit steigenden Infektionszahlen. Nun jedoch spricht eine Virologin Klartext. Sie ist der Meinung, dass die Pandemie durch die hohe Anzahl an milden Verläufen ihren Schrecken verloren hat – müssen wir uns also keine Sorgen vor dem Winter machen?

Corona-Pandemie hat ihren Schrecken weitgehend verloren

In den letzten Wochen waren die Infektionszahlen durch das Coronavirus wieder spürbar angestiegen. Dies hatte sich unter anderem in München gezeigt, wo durch die Durchführung des diesjährigen Oktoberfests eine neue Infektionswelle ausgelöst wurde. Doch auch in anderen Bundesländern scheint die Herbstwelle des Coronavirus nun an Fahrt aufzunehmen. Viele Bundesbürger fragen sich unterdessen, ob wir uns noch tatsächlich in einer Pandemie befinden oder ob sich das Coronavirus nun nicht viel mehr in eine Wintergrippe entwickelt. Dazu nimmt jetzt die erfahrene Virologin Ulrike Protzer bei einem Gespräch mit dem Deutschlandfunk Stellung. Zudem äußert sich die Virologin zu der von der STIKO empfohlenen vierten Impfung für Menschen ab 60 Jahren und für Personen mit erhöhtem Risiko auf einen schweren Verlauf. Die Entwicklung der Pandemie bewertet Protzer als sehr positiv. Demnach seien die neuen Impfstoffe gut für eine Booster-Impfung und bieten auch Risikopatienten einen sicheren Schutz. Allerdings seien die Booster-Impfungen nur dann notwendig, wenn sich die Patienten in den letzten Wochen nicht mit dem Coronavirus angesteckt hätten. Für Personen, die innerhalb der letzten 6 Monate Corona hatten, sei eine Impfung nach Ulrike Protzers Meinung nicht notwendig.

Vierte Impfung für unter 60-Jährige nicht notwendig

Gleichzeitig ist Protzer sicher, dass eine vierte Impfung für gesunde Menschen unter 60 Jahren nicht notwendig sei. Dafür fehlen ihrer Meinung nach ausreichende Daten. Lediglich in den USA existiere eine größere Studie, die einen positiven Effekt auch bei Patienten ab 50 Jahren zeige. Nach Protzers Meinung seien diese Daten aber nicht auf deutsche Verhältnisse zu übertragen, da ein Großteil der amerikanischen Bevölkerung stark übergewichtig sei. Deshalb müsse man in Deutschland noch auf gezielte Daten warten. Protzer unterstreicht trotzdem die Notwendigkeit der Impfungen. Die Todesrate in Deutschland sei von 4% am Anfang der Pandemie auf unter 0,1% gesunken. Zwar können die Covid-Impfstoffe eine Ansteckung nicht verhindern, seien jedoch effektiv darin einen schweren Verlauf der Erkrankungen zu verhindern. Trotzdem will die Virologin das Coronavirus nicht mit einer einfachen Grippe vergleichen. Vor allem deshalb, weil die Coronaviren unter anderem auch innere Organe schädigen könnten. Ulrike Protzer jedenfalls glaubt, dass die Corona-Pandemie mittlerweile ihren ganz großen Schrecken verloren habe. In Einzelfällen könnte es allerdings immer noch zu schweren Verläufen und leider auch Todesfällen kommen.

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