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Angst vor Schulstart! Lehrerverband wütend – Konzept für Lüftung der Klassenräume “erbärmlich”

Der Vorschlag der Bildungsminister der Bundesländer die Klassenräume in den deutschen Schulen wegen der Gefahr einer Ansteckung mit dem Coronavirus häufig zu lüften, ist beim Lehrerverband auf scharfe Kritik gestossen. Der amtierende Präsident des Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger warnt nun bereits vor hohen Infektionszahlen und auch steigenden Heizkosten.

Lehrerverband sieht Konzept der Bildungsminister kritisch

Bereits vor der am Donnerstag stattfindenden Tagung der Kultusministerkonferenz (KMK), kritisiert der Deutsche Lehrerverband das zuletzt vorgestellte Lüftungskonzept der Bildungsminister scharf. Gegenüber der “Neuen Osnabrücker Zeitung” hat Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger offen Kritik an diesem Konzept geübt: “Es ist erbärmlich, dass der KMK und den meisten Schulministerien zum Thema Aerosolbelastung in vollen Klassenzimmern nichts anderes einfällt, als regelmäßiges Stoßlüften zu empfehlen.” Und der Verbandspräsident erklärt dann auch gleich, wieso sich dieses Konzept in der Praxis eben nicht überall umsetzen lässt: “Wir wissen alle, dass in einer großen Anzahl von Klassenräumen die Fenster nicht oder nur spaltweise zu öffnen sind, dass vielfach Querlüftung nicht funktioniert, weil kein Durchzug möglich ist, und vor allem dass im Winter bei Minusgraden, Starkwind und Regen Lüften problematisch ist.” Zudem kritisierte Meidinger, dass man sich in den Ministerien offenbar nicht einmal darüber einig sei, wie oft und mit welcher Frequenz gelüftet werden soll.

Offenbar unterschiedliche Empfehlungen der Ministerien

Denn laut Meidinger schwankten sowohl die Angaben darüber wie oft und auch wie lange die Klassenräume gelüftet werden sollen. Während es für einige Minister offenbar ausreichend ist, das Klassenzimmer einmalig am Tag 20 Minuten durchzulüften, sprechen andere Minister davon, nach jeder Schulstunde die Fenster zu öffnen. Dies würde vor allem im Winter für die Schüler bedeuten, dass sie zeitweise mit Mützen und Handschuhen im Klassenzimmer sitzen müssten. Und Meidinger erkennt in diesem Vorgehen ein weiteres Problem. “Die Kommunen dürfen sich währenddessen auf steigende Energiekosten gefasst machen.” Meidinger forderte die Politiker in den Bundesländern dazu auf, endlich nach geeigneten Lösungen zu suchen, um die Antsteckungsgefahr so gut es geht zu reduzieren. “Wenn die Mehrzahl der Bundesländer weiter untätig bleibt und sich die Situation als kontrollierbar schönredet, werden wir auf einen kalten Winter mit hohen Infektionszahlen zusteuern”, ist sich Meidinger sicher.

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