Besorgniserregende Zahlen: In Deutschland nehmen Raubüberfälle auf öffentlichen Straßen rapide zu. Besonders stark betroffen ist Hannover, die Landeshauptstadt Niedersachsens mit 555.000 Einwohnern. Laut dem aktuellen „Sicherheitsbericht“ von Stadt und Polizeidirektion stieg die Zahl der „sonstigen Raubüberfälle auf Straßen, Wegen oder Plätzen“ von 189 Fällen im Vor-Corona-Jahr 2019 auf 503 im Jahr 2023 – ein Anstieg von 166 Prozent. In diesen Städten ist es besonders schlimm:
Auch in Bremen (569.000 Einwohner) sieht es ähnlich düster aus: Hier verdoppelte sich die Zahl der Straßenüberfälle in vier Jahren auf 587 (+108,2 %). In Düsseldorf, der Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens (629.000 Einwohner), gab es einen Anstieg um 74,2 Prozent auf zuletzt 378 Fälle. Frankfurt am Main (730.000 Einwohner), bekannt als Verbrechens-Hotspot, meldete 744 Überfälle (+45,3 %). Stuttgart (633.000 Einwohner) verzeichnete einen Zuwachs von 29,2 Prozent auf 270 Fälle. Die Ostsee-Stadt Rostock (210.000 Einwohner), die größte Stadt Mecklenburg-Vorpommerns, kämpft ebenfalls mit einem Anstieg der Straßenkriminalität: Die Zahl der Überfälle stieg von 62 im Jahr 2019 auf 101 im Jahr 2023 (+62,9 %). Leipzig (620.000 Einwohner) verzeichnete einen vergleichsweise geringeren Anstieg von 19,3 Prozent, von 202 auf 241 Fälle.
Auch in den Metropolen Berlin (3,75 Mio. Einwohner), Hamburg (1,89 Mio. Einwohner) und München (1,5 Mio. Einwohner) steigen die Zahlen. In München stiegen die Fälle in vier Jahren um 82,5 Prozent auf 323. Hamburg meldete 1.137 Überfälle, ein Plus von 36,3 Prozent, und Berlin verzeichnete einen Anstieg von fast einem Drittel (29,5 Prozent), von 2479 Delikten im Jahr 2019 auf 3210 im Vorjahr. Patrick S. ist eines der vielen Opfer solcher Straßenraubüberfälle. Nach einer Party-Nacht am Steintor in Hannover wurde er auf dem Heimweg gegen 6 Uhr morgens in der Stadtbahn von seinen späteren Angreifern verfolgt. Nach dem Aussteigen wurde er von hinten getreten und fiel zu Boden. Zwei junge Männer durchsuchten seine Taschen und drohten, ihn abzustechen. Sie raubten ihm sein Portemonnaie und Handy.
Auffällig ist der überdurchschnittlich hohe Anteil nicht-deutscher Tatverdächtiger in den betroffenen Städten, meist junge Männer. Im Fall von Patrick S. wurden drei Iraker (18, 20, 22) als mutmaßliche Täter festgenommen, die für eine Serie von Überfällen verantwortlich sein sollen. Laut Anklage griffen sie Fußgänger, Radfahrer und einen Anästhesisten an, der auf einem E-Scooter unterwegs war. Selbst sein Stethoskop wurde geraubt.