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Angriff auf Ostsee-Unterseekabel! Schweden und Finnland melden Schäden und Sabotage-Verdacht!

Im Ostseeraum herrscht Unruhe! Nachdem Finnland bereits verdächtige Schäden an einem Unterseekabel feststellte, vermeldet nun auch Schweden ähnliche Probleme in der Nähe von Estland. Besonders beunruhigend: Sowohl das Kabel als auch eine Gaspipeline und ein Telefonkabel zwischen Finnland und Estland wurden am selben Tag und in derselben Region beschädigt, berichtet Zivilverteidigungsminister Carl-Oskar Bohlin. Doch was steckt hinter diesen Vorfällen?

Geheimnisvolle Beschädigungen von Unterseeleitungen in der Ostsee

Am vergangenen Sonntag registrierten Experten einen abrupten Druckabfall in der Balticconnector-Gasleitung, was zur unmittelbaren Sperre der Gaszufuhr führte. Sowohl Estland als auch Finnland deuten dies als “externe Aktivität”. Die Pipeline wird erst nach mehreren Monaten wieder funktionieren. Auch ein Telekommunikationskabel und das Kabel zwischen Schweden und Estland erlitten Schäden.

Die drei Zwischenfälle ereigneten sich in internationalen Gewässern, rund 50 Kilometer vor der Insel Hiiumaa im Finnischen Meerbusen. “Wir können nicht bestätigen, was die Schäden verursacht hat”, so Bohlin während einer Pressekonferenz in Stockholm. Die beteiligten Staaten äußern sich vorsichtig, doch es besteht der Verdacht, dass Russland eventuell involviert ist. Forscher aus Finnland und Norwegen berichteten von seismischer Aktivität in der Region südlich von Finnland, die auf eine mögliche Explosion hindeutet.

Untersuchungen laufen auf Hochtouren

Finnland veröffentlichte erste Stellungnahmen und deutete an, dass ein “staatlicher Akteur” für die Vorfälle verantwortlich sein könnte. Finnische Ermittler konnten Schiffe identifizieren, die sich zum Zeitpunkt der Beschädigungen in der Nähe befanden. Besonders ins Auge fielen das unter russischer Flagge segelnde, atomgetriebene Frachtschiff Sevmorput und das chinesische Containerschiff NewNew Polar Bear. Diese Hinweise lassen vermuten, dass China und Russland gemeinsam die Angriffe auf die Ostsee-Infrastruktur ausgeführt haben könnten. Atomflot, Eigentümerin der Sevmorput und Tochtergesellschaft von Rosatom, dem russischen Atomkonzern, weist jegliche Beteiligung ihres Schiffes an den Vorfällen zurück und bezeichnet die Anschuldigungen als “grundlos”. Die Sevmorput war an besagtem Tag auf dem Weg von Murmansk nach St. Petersburg und durchquerte den Finnischen Meerbusen “ohne Verzögerung”, wie Atomflot gegenüber Reuters angibt. Die chinesische Reederei NewNew Shipping reagierte bisher nicht auf Anfragen von Reuters zu ihrem Schiff.

Hängen die Vorfälle mit dem Ukraine-Konflikt zusammen?

Seit dem Ausbruch des Ukraine-Konflikts ist die Region angespannt. Die Sicherheit der kritischen Infrastrukturen unter der Ostsee bereitet sowohl Europa als auch der NATO Kopfzerbrechen. Der schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson wies erst am Freitag auf die Verwundbarkeit der “Spaghettischale aus Kabeln, Drähten und anderer Infrastruktur am Meeresboden” hin. Schweden und seine Partner in der “Joint Expeditionary Force”, einem unter britischer Führung stehenden Militärbündnis, das zehn nordeuropäische Staaten einschließt, suchen nach Möglichkeiten, den Schutz wichtiger Rohre und Kabel zu verstärken. Die Wiederherstellung der 77 Kilometer langen Gaspipeline Balticconnector wird Monate in Anspruch nehmen und sie ist Finnlands einzige Gasverbindung ins Ausland, da kein Gas mehr aus Russland importiert wird. Auch die Kabel werden erst in einigen Wochen wieder funktionstüchtig sein. Es bleibt ungewiss, ob jemand die Kommunikation in der östlichen Ostsee stören oder ein Warnsignal aussenden wollte.

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