Wie der militärische Geheimdienst der Niederlande jetzt informiert, scheinen die Russen zum Zweck von möglichen Sabotageakten nun die Energieversorgung durch die Windparks in der Nordsee ins Visier zu nehmen. Zuletzt soll sogar ein russisches Spionageschiff von der niederländischen Marine aus den eigenen Hoheitsgewässern herauseskortiert worden sein. Planen die Russen einen Angriff?
Über die Vorfälle der letzten Monate berichtet nun ein hochrangiger niederländischer Geheimdienstler. Nach seinen Angaben hätten die Russen mit einem Spionageschiff versucht, die niederländischen Windparks in der Nordsee auszuspionieren. “Die russischen Akteure haben in den vergangenen Monaten versucht, zu verstehen, wie unsere Energieversorgung in der Nordsee funktioniert. Dies geschieht offenbar mit der Absicht, zukünftig für Störungen zu sorgen“, verdeutlichte Jan Swillens, der Direktor des niederländischen Militärgeheimdienstes. Allerdings seien die russischen Spionageversuche rechtzeitig entdeckt worden. Nachdem ein russisches Schiff in niederländische Hoheitsgewässer eingedrungen war, hatte es die niederländische Marine wieder aus dem Gebiet herauseskortiert. Neben Windkraftanlagen sieht Swillens vor allem auch eine Gefahr auf die Sabotage von Internetkabeln und Gasleitungen.
In den letzten Monaten hatten die Russen auch kritische Offshore-Infrastruktur ausspioniert und die Aktivitäten deuten darauf hin, dass man von russischer Seite Vorbereitungen trifft, um kritische Infrastruktur zu stören oder zu sabotieren, heißt es in einem Bericht des Militärgeheimdienst MIVD. Nach Angaben des niederländischen Geheimdienstlers Erik Akerboom sollen diese Aktivitäten allerdings nicht im Zusammenhang mit der Ausweisung mehrerer russischer Diplomaten aus den Niederlanden stehen, zu der es am Wochenende gekommen ist. Der niederländische Geheimdienst kommt zu dem Schluss, dass Russland auch über das Ende des Ukraine-Kriegs hinaus eine Gefahr für die Niederlande darstellt.
