Jeden Tag scheint Russlands Ex-Präsident und Putin-Vertrauter Dmitri Medwedew (58) die Klinge zu wetzen. Mal droht er der Ukraine mit einem Atomschlag, mal warnt er den gesamten Westen vor einem großen Atomkrieg – oder er richtet seine Bedrohungen direkt an Polen. Seine neueste Verbaleruption: Mögliche Angriffe auf London und Paris!
Medwedew drohte den beiden Hauptstädten in seinem Telegramm-Kanal mit drastischen Gegenmaßnahmen, sollten von dort aus Raketenangriffe auf die Ukraine erfolgen. Solche Angriffe würden, so Medwedew, nicht "von Idioten in bestickten Gewändern, sondern von Briten und Franzosen" ausgehen. Mit "bestickten Gewändern" spielt er auf die traditionelle Kleidung der Ukrainer an. Der ehemalige Präsident fügte hinzu: Die Reaktion auf solche Angriffe könnte "unter Umständen" nicht gegen Kiew gerichtet sein. "Und das nicht nur mit konventioneller Munition, sondern auch mit Spezialmunition." Seine Warnung an Großbritannien: Dies sollten auch die "nicht vollständig ausgebildeten Idioten Seiner Königlichen Hoheit" verstehen.
Erst vor einigen Tagen besuchte der britische Außenminister David Cameron (57) Kiew und versprach erneut Unterstützung. Er betonte, dass es an Kiew liege zu entscheiden, wie es die gelieferten Waffen einsetze. Nach der russischen Invasion habe die Ukraine das Recht, zurückzuschlagen. Ob das auch die Bombardierung von Zielen in Russland einschließe? Cameron: "Das ist eine Entscheidung für die Ukraine, und die Ukraine hat dieses Recht." Medwedew galt einst als Hoffnung des Westens für liberale Reformen. Doch das ist lange vorbei: Seit Beginn des großen Angriffs auf die Ukraine präsentiert sich Medwedew als besonders harter Handlanger Putins und lässt in den sozialen Medien mit übler Hetze und Beleidigungen um sich werfen. Unter anderem drohte er bereits mit einer Siegesparade in Berlin.