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Angreifer von Nancy Pelosis Ehemann in San Francisco verurteilt

Rund ein Jahr nach dem brutalen Angriff auf den Ehemann der US-Demokratin Nancy Pelosi ist der Täter verurteilt worden. Die Geschworenen eines Bundesgerichts in der kalifornischen Stadt San Francisco sprachen den 43-jährigen Angeklagten am Donnerstag der Körperverletzung von Paul Pelosi und der versuchten Entführung von Nancy Pelosi schuldig, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte.

Das Strafmaß gegen David DePape soll zu einem späteren Zeitpunkt verhängt werden. Dem Verurteilten droht eine jahrzehntelange Gefängnisstrafe bis hin zu lebenslänglich.

Der illegal in den USA lebende Kanadier war im Oktober vergangenen Jahres in das Haus der damaligen Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses in San Francisco eingedrungen. Der Anhänger rechtsextremer Verschwörungstheorien hatte es auf die Spitzenpolitikerin abgesehen, die sich zu dem Zeitpunkt aber in der Hauptstadt Washington aufhielt. 

Als von Paul Pelosi alarmierte Polizisten eintrafen, schlug der Angreifer dem 83-Jährigen mit einem Hammer auf den Kopf und fügte ihm dabei einen Schädelbruch zu. Der Angriff wurde von der Körperkamera eines Polizisten aufgezeichnet.

Die Attacke im Vorfeld der Kongress-Zwischenwahlen vom November 2022 hatte für schockierte Reaktionen gesorgt. Die von rechten Kreisen wegen ihrer linksliberalen Haltung angefeindete Nancy Pelosi war damals als Repräsentantenhaus-Vorsitzende eine der mächtigsten Politikerinnen der USA und hatte das dritthöchste Staatsamt inne.

Nach seiner Festnahme räumte der Täter ein, er habe Nancy Pelosi die Kniescheiben zertrümmern wollen, sollte sie die "Lügen" der Demokratischen Partei nicht zugeben. Er hatte demnach auch andere Prominente im Visier, darunter Hollywoodstar Tom Hanks, den demokratischen Gouverneur von Kalifornien, Gavin Newsom, sowie den Sohn von Präsident Joe Biden, Hunter Biden.

Der Angreifer wurde in der Folge sowohl von der Bundesjustiz als auch von der örtlichen Justiz angeklagt. Die Bundesjustiz legte ihm die versuchte Entführung einer offiziellen US-Vertreterin und Körperverletzung gegen einen nahen Verwandten einer offiziellen US-Vertreterin vor. Der zweite Prozess vor der örtlichen Justiz hat noch nicht begonnen.

fs/jes