Wieder einmal haben es 2 russische Trolle geschafft eine prominente Politikerin auszutricksen. Diesmal war das Opfer die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel, die von den kremlnahen Trollen Wowan und Lexus mit einem Fake-Anruf hinters Licht geführt wurde und Merkel heikle Fragen stellten!
Die beiden Männer hatten Merkel in einem Telefongespräch glauben lassen, dass sie gerade mit dem ehemaligen ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko eine Unterhaltung führe. Ausschnitte aus diesem Gespräch sind nun in den sozialen Medien aufgetaucht. Dabei verrät Merkel keine Geheimnisse und spricht sich außerdem für die Geschlossenheit des Westens gegenüber Russland aus. In dem Gespräch selbst erklärt die ehemalige Kanzlerin ironischerweise, das der Gesprächsinhalt nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sei. Beim Telefongespräch ruft die Kanzlerin unter anderem dazu auf, in die eigenen Regierungen zu vertrauen, da nur diese tatsächlich in der Lage sein Politik zu machen. Im Gespräch erinnerte Merkel den vermeintlichen Poroschenko daran, dass dieser im Jahr 2019 die Wahl gegen den aktuellen ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj verloren habe und sich deshalb bei der Meinungsbildung zurückhalten müssen. Am Ende des Gesprächs wünscht Merkel ihrem Gesprächspartner alles Gute. Allerdings beantwortet Merkel zum Beispiel die Frage nach der Höhe ihrer Rente nicht. Auf die Frage nach ihrem Russischkenntnissen antwortete Merkel, dass diese noch schlechter als bereits im Jahr 2014 seien. Damals hatte Merkel gemeinsam mit Poroschenko, dem französischen Präsidenten Francois Hollande und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin das Minsker Abkommen unterzeichnet.
In der Vergangenheit waren auch andere Politiker bereits von den beiden Russen mit den Künstlernamen Wowan und Lexus hereingelegt worden. Von Seiten von Angela Merkel wurde bestätigt, dass das entsprechende Gespräch am 12. Januar 2023 stattgefunden hätte und sie dabei die Hilfe eines Übersetzers vom Sprachendienst des Auswärtigen Amtes erhalten habe. Während des Gesprächs waren Merkel aber offenbar Zweifel an der Echtheit ihres Gesprächspartners gekommen. Wowan und Lexus hatten sich im vergangenen Sommer bereits als Vitali Klitschko ausgegeben und dabei unter anderem die amtierende Regierende Bürgermeister von Berlin Franziska Giffey aufs Glatteis geführt. Doch auch diese war während des Gesprächs misstrauisch geworden und hatte das Telefonat beendet. Erfolgreicher war der Anruf der beiden Russen beim Wiener Bürgermeister Michael Ludwig verlaufen, der danach sogar die Öffentlichkeit über sein ausführliches Gespräch mit Vitali Klitschko informiert hatte.
