Bisher hatte sich die frühere Bundeskanzler Angela Merkel kaum zum Ukraine-Krieg zu Wort gemeldet. Dies hatte sich am Donnerstagabend geändert, als Merkel eine Rede zum 77-jährigen Bestehen der “Süddeutschen Zeitung“ gehalten hatte. Auf dem Festakt warnte Merkel eindeutig davor, die Warnung vor dem Einsatz von Atomwaffen durch den russischen Präsidenten Wladimir Putin als reinen Bluff abzutun – wie hoch schätzt die Alt-Kanzlerin die Bedrohung wirklich ein?
Gleichzeitig bezeichnete Merkel den russischen Angriff auf die Ukraine als eine “tiefgreifende Zäsur“, wie die Kanzlerin am Donnerstagabend bei dem in München durchgeführten Festakt erklärte. Angesichts dieses unvorstellbaren Ereignisses, erklärte die ehemalige Kanzlerin, dass man gut beraten sei, alle Wortmeldungen aus Russland ernst zu nehmen und sich mit ihnen auseinanderzusetzen. Putins Aussagen bloß abzutun, könnte für den Frieden in Europa schlimme Konsequenzen haben. Ein dauerhafter Frieden in Europa sei laut Merkel nur möglich, wenn man die russische Regierung in diese Planungen miteinbeziehen. “Solange wir dies nicht schaffen, kann man auch nicht von einem Ende des Kalten Kriegs sprechen“, erklärte Merkel. Angela Merkel war im vergangenen Dezember nach 16 Jahren im Kanzleramt zurückgetreten, nachdem ihre vierte Amtszeit ausgelaufen war. Seitdem hat sich die Alt-Kanzlerin ins Privatleben zurückgezogen und tritt nur noch hin und wieder als Rednerin auf. Für die Zukunft hat Angela Merkel geplant, im Herbst 2024 ihre Memoiren zu veröffentlichen. Dies hatte zuletzt der Verlag der ehemaligen Kanzlerin angekündigt.
