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Angela Merkel ruft zum Corona-Krisen-Gipfel – Bürgermeister von 11 Großstädten sollen bei Video-Konferenz dabei sein

Die Zahlen der Neuinfektion mit dem Coronavirus steigen in Deutschland immer weiter. Zuletzt meldete das Robert-Koch-Institut mehr als 4.000 Neuinfektionen innerhalb der letzten 24 Stunden. Kein Wunder, dass angesichts dieser Zahlen nun auch die Politik so langsam nervös wird. Deshalb will Bundeskanzlerin Angela Merkel am Freitag bei der Video-Konferenz mit dern Ministerpräsidenten der Bundesländer nun auch die Oberbürgermeister der 11 am stärksten von dem Virus betroffenen Großstädte bei der Sitzung dabeihaben.

Merkel plant auch Oberbürgermeister von 11 Großstädten zur Video-Konferenz einzuladen

Am Freitag um 12.30 Uhr soll es zu einer Premiere kommen. Denn offensichtlich hat sich Bundeskanzlerin Angela Merkel entschlossen, wegen der stetig steigenden Zahlen in der Corona-Pandemie auch die Bürgermeister von zahlreichen Großstädten zu dieser Sitzung einzuladen. Offenbar werden dort nun auch die Oberhäupter von Berlin, Bremen, Düsseldorf, Dortmund, Frankfurt, Essen, Hamburg, Köln, Leipzig, München und Stuttgart mit am Konferenztisch sitzen. Schließlich seien besonders diese Städte für den starken Anstieg der Infektionszahlen mitverantwortlich. Seit dem Donnerstagabend steht fest, das die deutsche Hauptstadt Berlin nun auch offiziell über dem Grenzwert von 50 bei der 7-Tages-Inzidenz liegt. Der Wert dort beträgt jetzt 52,8. Auch die deutsche Bankenhauptstadt Frankfurt am Main hat diesen Wert nun überschritten. Schon länger ist dies auch in Bremen und dem Kreis Esslingen nahe Stuttgart der Fall. Offenbar glauben viel Experten, dass es auch in Deutschlands Großstädten zu Szenarien wie in Madrid oder Paris kommen könnte, die im Augenblick besonders stark von der Pandemie betroffen sind.

Großstädte haben entscheidenden Einfluss auf die Eindämmung der Pandemie

Wie es scheint glauben die Experten offenbar auch, dass strenger Maßnahmen in den Großstädten hilfreich bei der Eindämmung der Pandemie sein könnten. Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (54, SPD) erklärte bei der “BILD”-Zeitung: “In den Metropolen entscheidet sich die Pandemie!“ Angesichts der zahlreichen Großhochzeiten und privaten Familienfeiern scheint die Lage in den Großstädten besonders prekär und könnte sogar bald zu einem weiteren, sogenannten exponentielle Wachstum (Verdoppelung in immer kürzeren Abständen) der Infektionszahlen führen. Genau vor diesem Wachstum hatte die Bundeskanzlerin bereits in der Vorwoche bei einer Sitzung des CDU-Präsidium gewarnt. Unterstützung erhält die Kanzlerin vom SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach (57): “Wenn die Ausbreitung jetzt nicht in den Ballungsräumen in den Griff bekommen wird, dann droht medizinisch eine Katastrophe, dann droht das exponentielle Wachstum mit bis zu 20 000 Neuinfektionen am Tag in Deutschland. Wenn dies dann alle Altersgruppen betrifft, würde das bis zu 200 Tote am Tag bedeuten! Das muss unbedingt verhindert werden”, warnt Lauterbach.

Auch Gesundheitsminister Spahn und RKI-Präsident Wieler warnen vor weiter steigenden Infektionszahlen

Auf der gleichen Linie liegen auch Gesundheitsminister Jens Spahn sowie der Chef des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler. Bei einer Pressekonferenz am Donnerstag äusserten sich beide „sehr besorgt“ über die aktuell in Deutschland ablaufende Entwicklung der Pandemie. Sollte sich die Lage nicht deutlich verbessern, dann seien auch in Deutschland Zahlen von 10.000 Neuinfektionen am Tag möglich. Laut Spahn sei dies allein jedoch kein Grund zur Panik. “Das Gesundheitssystem kann sehr gut damit umgehen“, erklärte der Gesundheitsminister. “Diese Pandemie ist auch ein Charaktertest, ein Charaktertest für uns als Gesellschaft.“ Zuletzt hatte das RKI 4.058 Neuinfektionen am Tag gemeldet und damit einen dramatischen Anstieg zu den Zahlen der Vortage offenbart. Glücklicherweise steigt die Anzahl der Todesfälle aber auch wieder langsam an. Zuletzt wurden 16 Todesopfer gemeldet, womit nun insgesamt 9.578 Menschen seit dem Beginn der Pandemie gestorben sind. Noch scheinen die meisten Ansteckungen im Augenblick vor allem jüngere Menschen zu betreffen, doch RKI-Chef Wieler warnte nun auch davor, dass auch das Durchschnittsalter der Infizierten wieder langsam ansteige.

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