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Andreas Wegener: Mein Auftritt in der vierten Staffel von „Babylon Berlin“

Ein Traum wird wahr

Über zwei Jahre musste ich warten. Jetzt startete endlich die vierte Staffel von „Babylon Berlin“ in der ARD – mit mir in einer Szene mit Filmstar Lars Eidinger (47). Und das kam so …

Der erste Kontakt

Als Reporter für BILD war ich 2019 beim Dreh des Kinofilms „Faking Bullshit“ in Ahlen dabei. In einer Nebenrolle: Bjarne Mädel (55). Ich spielte damals einen Schaulustigen in der Komödie von Alexander Schubert (53).

Die Bewerbung

Die Atmosphäre am Set packte mich, der Job machte richtig Spaß! Und als ich dann Anfang 2021 las, dass für „Babylon Berlin“ Komparsen in NRW gesucht werden, bewarb ich mich noch am gleichen Tag! Von der ersten Staffel an war ich ein Fan!

Die Zusage

Einen Monat später die Mail – ich bin dabei! Weil ich als Fotograf arbeite, besetzte mich die Regie ebenfalls als Fotografen. Bei der Silvestergala 1930/31 von „Alfred Nyssen“ (Eidinger) sollte ich Fotos schießen.

Vorbereitung am Set

Am 28. Juli in Köln der erste Termin – erst Garderobe, dann Maske. Vom Hemd bis zu den Schuhen suchte eine freundliche Stylistin alles für mich aus. Der Fundus – schier endlose Kleiderstangen mit Vintage-Klamotten.

Die Maske

Die junge Frau war deutlich skeptischer als ich – mir gefiel jedes der historischen Outfits! Die Film-Mitarbeiterin war aber erst zufrieden, als ich fünf Kostüme anprobiert hatte. Hemd mit Vatermörder-Kragen, Weste, Anzug – ich war ein Wegener, wie meine Vorfahren vor fast 100 Jahren aussahen!

Frisur und Bart

Anschließend ging es in die Maske. Ich saß vor einem Wir mit Leuchten – und musste mich von vielen Haaren verabschieden. „Du brauchst den Fasson-Schnitt, und dein Drei-Tage-Bart muss auch weg“, sagte die lustige Maskenbildnerin. 20 Minuten später nahm sie mir schon den Umhang ab. Sie entließ mich mit einer Hausaufgabe: „Am Drehtag morgens bitte nass rasieren!“

Der Drehtag

Am 6. August wurde es dann ernst – in Königswinter. „Eine edle Silvester-Gala in einem Schloss – es handelt sich um einen der Höhepunkte der vierten Staffel“, hieß es. Ich sollte schwarze Socken tragen, die Haare frei von Pflegeprodukten tragen. Corona-Formalitäten. Nach dem Styling wurden wir zum Drehort gefahren. Und mussten erst mal warten.

Eindrücke vom Set

Doch das war alles andere als langweilig. Für Essen und Getränke war gesorgt, unter den Komparsen herrschte eine tolle Stimmung. Viele hatten schon Erfahrung – und berichteten davon in den schillerndsten Farben von ihren Erlebnissen. Ein Sammler historischer Kameras stattete mich aus. Ein nicht ganz zeitgemäßer Akku-Blitz stellte sicher, dass ich im richtigen Moment immer „schussbereit“ war.

Eine Begegnung mit Lars Eidinger

Am frühen Abend hieß es dann endlich: „Bitte Ruhe – Aufnahme!“ Lars Eidinger betrat den Raum. Und füllte ihn im selben Moment. Der charismatische Schauspieler zog uns alle in seinen Bann, machte Späße, plauderte unbeschwert mit ein paar Statisten. Von Star-Allüren keine Spur.

Die Filmaufnahmen

Doch kaum war die Kamera an, schaltete Eidinger um. Seine Silvester-Rede riss alle mit. Der Regisseur sprach mich an, legte fest, nach welchen Sätzen ich den Blitz auslösen sollte. Der Rest ergab sich wie von selbst – denn der Gastgeber und seine Verlobte (gespielt von Hannah Herzsprung, 42) spielten so authentisch, dass wir alle wie automatisch applaudierten und reagierten.

Eine lange Nacht

Alles wurde zigfach gedreht. Verschiedene Kamera-Einstellungen. Spezialeffekte. Pause. Zurück an die letzte Position. Und noch einmal der Rede lauschen. Bitte einen Schritt nach links. Langsam schmerzten die Füße. Klappe!

Ein unvergessliches Erlebnis

Irgendwann, der Mond schien in einer knappen Sichel über dem Schloss, war die Regie zufrieden. Ein Dank an alle. Erleichterndes Klatschen! Ab in den Bus, umziehen, Heimreise.

Die Belohnung

Für den Job habe ich gut 100 Euro bekommen, aber das spielt kaum eine Rolle. Der Filmdreh hat großen Spaß gemacht. Und ich habe mich längst wieder beworben. Wofür? Geheimsache – vor der Ausstrahlung müssen alle Komparsen schweigen wie ein Grab.

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