Der brennende Autofrachter soll jetzt zu der kleinen niederländischen Insel Schiermonnikoog (985 Einwohner) geschleppt werden. BILD sprach mit der Bürgermeisterin Ineke van Gent (66) darüber, wie sich das Eiland auf die Ankunft vorbereitet.
Amsterdam (Niederlande) - Der brennende Autofrachter soll jetzt zu der kleinen niederländischen Insel Schiermonnikoog (985 Einwohner) geschleppt werden. BILD sprach mit der Bürgermeisterin Ineke van Gent (66) darüber, wie sich das Eiland auf die Ankunft vorbereitet.
Frachter mit 3783 Autos startet in Bremerhaven
Die "Fremantle Highway" war am Dienstagabend in Bremerhaven mit 3783 Autos in Richtung Port Said (Ägypten) gestartet. Kurz danach soll im Bereich der Elektroautos das verheerende Feuer ausgebrochen sein. Ein Crewmitglied starb, 22 weitere konnten gerettet werden.
Havariekommando kämpft gegen Umweltkatastrophe
Ein Havariekommando (Schlepper, Bergungsschiff, Ölbergungsschiff) versucht seit Tagen, ein Kentern des brennenden Schiffs zu verhindern. Denn die geladenen 1600 Tonnen Schweröl und 200 Tonnen Schiffsdiesel an Bord könnten eine Umweltkatastrophe auslösen.
Frachter soll zu provisorischem Ankerplatz gebracht werden
Die "Fremantle Highway" soll zu einem provisorischen Ankerplatz 16 Kilometer nördlich der Insel Schiermonikoog gebracht werden.
Brand unter Kontrolle, Abschleppen steht bevor
"Die Lage ist unverändert. Wir warten ab, was jetzt heute Abend geschieht", erklärte Ineke van Gent (66), Bürgermeisterin von Schiermonnikoog, BILD. "Aber das Schleppen des Schiffes hat noch nicht begonnen. Wann dies der Fall sein soll, darüber bin ich noch nicht informiert. Die Menschen hier auf der Insel lassen sich nicht einfach stressen." Die Insulaner würden nun abwarten, was geschieht. Ineke van Gent weiter: "Wir werden über die nächsten Schritte der Wasserbehörde informiert. Ich denke, es ist unmöglich, sich auf irgendwelche Sachen vorzubereiten. Wenn es nötig ist, sind wir parat." Sie sehe aber keinen Grund zur Panik. "Wir sind natürlich besorgt und vielleicht ist es gefährlich. Aber wir hoffen, dass das Schiff bald gelöscht ist und einen Hafen kommt", sagte die Bürgermeisterin weiter. "Wir malen uns jetzt auch nicht aus, was alles passieren könnte. Wir hoffen, dass es gut ausgeht. Wir müssen einfach darin vertrauen, dass es gutgeht."
Neuer Ankerplatz zur Vermeidung einer Umweltkatastrophe
Der neue Ort wurde aus Sicherheitsgründen gewählt. Denn bisher lag der brennende Frachter genau zwischen zwei sehr stark befahrenen Schifffahrtsrouten von und nach Deutschland. Außerdem soll der neue Ankerplatz windgeschützter sein. Die Hoffnung steigt, eine große Umweltkatastrophe zu verhindern.
Abschleppen verzögert sich
Es sind 25 Kilometer bis zu dem Feuer-Frachter. BILD war am Ort des Dramas. Der Schleppvorgang würde zwischen 12 und 14 Stunden dauern. Die niederländische Infrastruktur- und Wasserbehörde Rijkswaterstaat hat sich heute, am Samstag, mit dem Bergungsunternehmen und der Küstenwache beraten. Wann es losgeht, hängt laut Behörde von der Rauchentwicklung, der Wettervorhersage, den Gezeiten und der Strömung ab. Nach einer aktuellen Mitteilung der Behörde wird sich das Abschleppen aber noch mehrere Tage verzögern, da wegen des starken Rauchs eine erhebliche Gesundheitsgefährdung für die Besatzung des Bergungsschleppers bestehe. Bis dahin bleibe das Schiff in seiner Position. Eine zweite Leine sei zur Sicherung des Feuer-Frachters angebracht worden.
Rauchentwicklung weiterhin vorhanden
Küstenwache zeigt neue Bilder vom Feuer-Frachter.