Es herrscht Stillstand in der Ampelkoalition, und der ständige Streit sorgt dafür, dass die Mehrheit der Deutschen Neuwahlen befürwortet. Doch das hält Wirtschaftsminister Robert Habeck (54, Grüne) nicht davon ab, seinen "Giftpfeil“ abzufeuern. Bei seinem Bürgerdialog „Zeit zum Reden“ nutzte Habeck die Gelegenheit, um öffentlich gegen Bundesfinanzminister Christian Lindner (45, FDP) zu sticheln. Der nächste Ampelzoff scheint vorbereitet! Hier mehr:
Vor mehreren hundert Zuhörern, die sich am Dienstagnachmittag im Hof des Ministeriums versammelt hatten, sprach die Moderatorin Habeck auf den Dauerstreit in der Ampelkoalition und speziell auf Lindners jüngste Aussagen an. Der Finanzminister hatte Ende Juli im ARD-Hauptstadtstudio erklärt, dass er einen möglichen Linksruck fürchte und die Liberalen keinesfalls einen Grünen als Kanzler unterstützen würden. Habecks Reaktion darauf: Ein süffisantes Lachen und der Kommentar: "Ja, da sind wir uns ganz einig. Sollte ich jemals Bundeskanzler werden, wird Christian Lindner nicht Finanzminister.“
Das Publikum reagierte mit Gelächter und Applaus. Habeck, sichtlich erfreut über die Reaktion, setzte noch einen drauf und fügte kichernd hinzu: "So sind wir miteinander.“
Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (57, CSU) bekam von Habeck sein Fett weg. Auf den Hinweis der Moderatorin, dass Söder den Grünen vorgeworfen hatte, "Bayern-unfreundlich“ zu sein und nicht genügend Geld für den Wasserstoffausbau bereitzustellen, reagierte Habeck scharf: "Inhaltlich, fachlich kann ich Markus Söder nicht mehr ernst nehmen.“ Er kritisierte weiter, dass Bayern den Ausbau der erneuerbaren Energien jahrelang verschlafen habe und nun auf den Rest Deutschlands angewiesen sei, um die eigene Wirtschaft am Laufen zu halten. "Wenn jemand Grund hat zu sagen, ‚Danke Deutschland, dass ihr uns helft‘, dann ist das Markus Söder“, betonte Habeck und warf Söder "tiefe Ahnungslosigkeit“ vor. Sein Fazit: "So kannst du nicht Politik machen, schöne Grüße.“