Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat das Ende der Ampel-Koalition als schwerwiegenden Fehler bezeichnet. Auf dem SZ-Wirtschaftsgipfel sagte Lauterbach der RTL/ntv-Redaktion: "Aus meiner Sicht ist es ein historischer Fehler, dass die Ampel aufgelöst wurde, da noch wichtige Arbeit anstand.“ Das sieht die Mehrheit der Deutschen anders...hier alles, was Lauterbach sagte:
Lauterbach betonte, wie wichtig eine stabile Regierung in Krisenzeiten sei und verwies auf Herausforderungen wie den Krieg in der Ukraine, die erneute Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten und die wirtschaftliche Krise in Deutschland. "Gerade unter diesen Umständen hätten wir zusammenhalten und gemeinsam Lösungen erarbeiten müssen,“ so der Sozialdemokrat. Trotz des Koalitionsendes plant Lauterbach, zentrale Gesetzesvorhaben umzusetzen. "Ich werde das Krankenhausgesetz definitiv noch verabschieden. Ich bin zuversichtlich, dass wir dafür die Zustimmung des Bundesrats erhalten. Es ist die größte Reform im Krankenhaussektor seit 20 Jahren.“ Er bedauerte jedoch, dass einige wichtige Projekte, wie das "gesunde Herzgesetz“, wohl nicht mehr verabschiedet werden können. Experten zufolge hätten diese Maßnahmen jährlich tausende Leben retten können.
Auf die Frage, ob er sich eine Fortsetzung seiner Arbeit als Gesundheitsminister in einem zukünftigen Kabinett vorstellen könne, erklärte Lauterbach: "Ich habe noch viele Ideen und Pläne. Ich würde sicherlich nicht ablehnen. Im Vordergrund steht jedoch jetzt die Arbeit, die aktuell zu leisten ist.“ Zum Thema, ob die Koalition noch hätte gerettet werden können, sagte Lauterbach in Anspielung auf FDP-Chef Christian Lindner: "Wir haben alles versucht, und der Bundeskanzler sagt die Wahrheit, wenn er sagt, dass alle eigentlich weitermachen wollten. Sogar die FDP-Minister hätten weitergemacht, aber Lindner wollte es nicht.“ Lauterbach stellte zudem klar, dass Kanzler Scholz keine andere Wahl hatte, als den Finanzminister zu entlassen: "Hätte Olaf Scholz ihn am Mittwoch nicht entlassen, wäre die Koalition trotzdem zerbrochen, da der Finanzminister jede konstruktive Diskussion über eine Fortsetzung abgelehnt hat. So wäre das Bündnis ohnehin auseinandergegangen.“