Amokalarm in der Bahn! Erneut kam es zu einem gefährlichen Vorfall in der Bahn, als ein 37-jähriger Mann so sehr über Mitreisende aufgebracht war, dass er eine Waffe lud und damit drohte seine Waffe einzusetzen. Was ist geschehen?
Der Vorfall ereignete sich am Freitagnachmittag im Emscher-Münsterland-Express (RE 14) von Coesfeld nach Essen, kurz vor der Ankunft am Zielbahnhof. Der Mann, der einen angetrunkenen Eindruck machte, hatte sich bereits zuvor über andere Fahrgäste geärgert. Als dann sechs laut plaudernde Teenager in den Waggon kamen, verlor er die Kontrolle. Nach Angaben einer 21-jährigen Ukrainerin, die ihm gegenübersaß, griff er in seine linke Jackentasche, holte eine Pistole heraus und lud sie durch. Anne Rohde von der Bundespolizei in Dortmund berichtet: "Gleichzeitig drohte er den Personen mit dem Einsatz der Waffe." Doch die Jugendlichen ignorierten ihn und der Mann verließ den Zug. Auch die Ukrainerin verließ den Zug schockiert und meldete den Vorfall bei der Bundespolizei.
Die Polizei konnte den Mann mithilfe der Videoüberwachung lokalisieren, als er gerade in den Bus SB19 nach Heiligenhaus stieg. Die Beamten der Bahnhofswache umstellten den Bus, riefen dem Verdächtigen zu, mit erhobenen Händen auszusteigen. Anne Rohde erklärt: "Der Mann folgte den Anweisungen der Einsatzkräfte und verließ den Bus mit erhobenen Händen. Die Bundespolizisten fesselten ihn und durchsuchten ihn gründlich. Dabei fanden sie in seiner Jackentasche eine entladene Schreckschusspistole." Das Magazin dazu wurde in seiner Sporttasche gefunden. Zusätzlich hatte er drei Taschenmesser dabei, darunter ein verbotenes Einhandmesser. Ein Atemalkoholtest ergab einen Wert von 2,2 Promille. Anne Rohde erklärt weiter: "Nach den aktuellen Ermittlungen besitzt der Verdächtige keinen Waffenschein. Die Bundespolizei leitete ein Strafverfahren wegen Störung des öffentlichen Friedens sowie Verstößen gegen das Waffengesetz ein."
