Die Anschuldigungen gegen Harvey Weinstein wegen sexueller Belästigung haben in der gesamten Filmindustrie eine Reihe von Schockwellen ausgelöst. Infolge der ursprünglichen Geschichte, die Anfang des Monats von der New York Times veröffentlicht wurde, hat Weinsteins eigene Firma, The Weinstein Company, ihn gefeuert und die Academy of Motion Picture Arts and Sciences hat ihn ausgeschlossen. Darüber hinaus haben sich zahlreiche Personen aus der Filmbranche zu Wort gemeldet, um über ihre Erfahrungen mit Weinstein zu berichten, was Weinsteins Ruf weiter geschadet hat. Und nun wird ein Unternehmen aufgrund der Anschuldigungen gegen ihn einen großen finanziellen Verlust hinnehmen müssen.
Amazon hatte die Kosten für eine noch unbetitelte Serie übernommen, bei der David O. Russell Regie führte, Robert De Niro und Julianne Moore die Hauptrollen spielten und die von Harvey Weinstein produziert wurde. Doch nachdem die Vorwürfe gegen den Produzenten aufgetaucht waren, stellte der Streamingdienst die Vorproduktion der unbetitelten Serie ein und verwarf die Idee ganz. Die Serie hätte Berichten zufolge insgesamt 160 Millionen Dollar gekostet, aber Amazon hat bereits 40 Millionen Dollar an Vorproduktionskosten bezahlt, bevor bekannt wurde, dass die gesamte Serie eingestellt wurde.
Aber Weinsteins Anschuldigungen sind nicht der einzige Grund, warum die Serie abgesetzt wurde. Der Chef von Amazon Studios, Roy Price, war und ist selbst Gegenstand von Vorwürfen sexueller Belästigung. Price wurde am 12. Oktober beurlaubt und trat am 17. Oktober von seinem Posten zurück.
Die Arbeit an der zum Scheitern verurteilten Serie war Berichten zufolge "chaotisch", noch bevor die Absage der Serie bekannt gegeben wurde. De Niro sollte 1 Million Dollar pro Folge verdienen, was andere Sender dazu veranlasste, Angebote zur Ausstrahlung der Serie abzulehnen.
Nachdem Amazon die Entscheidung, die Serie abzusetzen, bekannt gegeben hatte, gaben Russell, De Niro und Moore die folgende gemeinsame Erklärung ab: "Wir unterstützen Amazons Entscheidung, da wir angesichts der jüngsten Nachrichten und aus Respekt für alle Betroffenen gemeinsam entschieden haben, dass es das Beste ist, die Serie nicht fortzusetzen."
