Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat vor zu frühen Lockerungen der Corona-Beschränkungen gewarnt. "Zur Zwischenbilanz gehört auch, dass die Infektionszahlen nach wie vor viel zu hoch sind. Sehr viel höher sogar als vor zwei Wochen", sagte Altmaier der "Bild am Sonntag". "Trotz aller Anstrengungen ist eine Wende zum Besseren noch nicht erreicht."
Für das Öffnen von Restaurants und Kinos sieht der Minister demnach aktuell "wenig Spielraum". Ziel müsse es sein, die Infektionswelle nachhaltig zu brechen. "Einen Jo-Jo-Shutdown mit ständigem Öffnen und Schließen der Wirtschaft können wir uns nicht leisten."
Altmaier rechnet damit, dass sich die Deutschen noch weit über den Dezember hinaus einschränken müssen. "Wir werden zumindest in den nächsten vier bis fünf Monaten mit erheblichen Vorsichtsmaßnahmen und Einschränkungen leben müssen", sagte er.
Auch Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) sieht keinen Anlass für Lockerungen. "Aus meiner Sicht gibt es für Lockerungen aufgrund der hohen Infektionszahlen keine Grundlage", sagte Kretschmer der "Bild am Sonntag". Er plädierte dafür, in einer Woche ein erneutes Treffen von Bund und Ländern abzuhalten.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) warnte in der "Bild am Sonntag": "Es gibt absolut keinen Spielraum für Lockerungen. Wer zu früh lockert, der riskiert Weihnachten." Söder brachte stattdessen eine Verlängerung oder Verschärfung ins Spiel: "Wir müssen überlegen, ob die bisherigen Maßnahmen ausreichen."
Seit dem 2. November gelten härtere Einschränkungen zur Bekämpfung der Pandemie. Sie sollen nach bisheriger Planung bis Ende des Monats gelten. Am Montag wollen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder per Videoschalte eine Zwischenbilanz ziehen.
by Odd ANDERSEN