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Altmaier schließt erneuten Corona-Lockdown aus

Wirtschaftsminister fordert Beschleunigung der Impfkampagne

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) schließt einen erneuten Corona-Lockdown in Deutschland aus. "Wir müssen und werden einen neuen Lockdown verhindern", sagte Altmaier der "Bild am Sonntag". Dieser wäre nach seinen Worten "für viele Geschäfte und Restaurants, die bereits monatelang geschlossen waren, verheerend".

Der Wirtschaftsminister sieht aktuell auch keinen Bedarf für weitere Maßnahmen gegen das Coronavirus: "Solange keine Überlastung des Gesundheitssystems droht, gibt es keinen Grund für neue Maßnahmen oder gar einen Lockdown." Geimpfte oder Jüngere hätten bei einer Infektion meist gar keine Symptome, die Intensivbetten-Kapazität in Deutschland sei weit von ihrer Auslastungsgrenze entfernt.

Allerdings hält Altmaier den Verlauf der Impfkampagne für zu langsam. "Wir müssen die Impfkampagne noch einmal stark beschleunigen", forderte er. "Überall dort, wo Menschen öffentlich zusammenkommen, ob im Biergarten oder in der Fußgängerzone, sollten Impfungen angeboten werden." Der CDU-Politiker plädierte auch dafür, dass "mobile Impfteams Menschen in Cafés und Gaststätten ansprechen und direkt vor Ort impfen".

Die Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland nimmt nach monatelangem starken Rückgang inzwischen wieder etwas zu, wenngleich auf weiterhin relativ niedrigem Niveau. Grund für den Anstieg der Inzidenzwerte ist die hochansteckende Delta-Variante des Virus, die nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) inzwischen für mehr als 50 Prozent der Neuinfektionen verantwortlich ist.

Vollständig geimpft gegen das Virus waren bis zum Freitag in Deutschland nach Angaben des RKI 45,9 Prozent der Bevölkerung. Mindestens eine Impfdosis erhielten demnach 59,7 Prozent.

by ANNEGRET HILSE