In den letzten Tagen wird in Deutschland ein erneutes Ansteigen der Infektionszahlen durch das heimtückische Coronavirus beobachtet. In Berlin liegen die Werte bereits wieder bei einem Inzidenzwert von 115 und damit sogar höher als im bundesweiten Durchschnitt. Dies hat dazu geführt, dass die Warnampel in und um Berlin knallrot leuchtet.
Auch in Süd- und Ostdeutschland wird die Lage langsam wieder kritisch. So hält die bayerische Kreisstadt Mühldorf am Inn aktuell den Rekord-Inzidenzwert von 537,4! Da auch aus anderen Gebieten stark steigende Infektionszahlen gemeldet werden, sind die Vertreter des Landkreistags einig: So kann es nicht weitergehen!
Wie es scheint, will der Lankreistag jetzt mit einem Tabu brechen. Seit dem Beginn der Pandemie hatte man einer Impfpflicht generell eine Absage erteilt. Doch angesichts der erneut steigenden Zahl von Infektionen, die auch wieder für mehr Patienten in den deutschen Krankenhäuser sorgen, fordert der Landkreistag nun zumindestens über eine Impfpflicht für Lehrer, Pflegekräfte und Erzieher zu diskutieren. “Wir werden nicht umhinkommen, über eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen wie Lehrer, Erzieherinnen oder Pflegekräfte zu diskutieren“, hatte der Präsident des deutschen Landkreistages, Reinhard Sager, am Sonntag gegenüber den Zeitungen der Funke Mediengruppe angekündigt. “Das gehört im Herbst definitiv auf die politische Tagesordnung“, forderte Sager.
Vor allem ungeimpfte Personen sorgen für einen Zustrom von Patienten in den deutschen Krankenhäusern. Aus diesem Grund machte Sager deutlich, dass man aktuell auch diejenigen Menschen schütze, “die sich aus freien Stücken gegen einen Impfschutz entschieden haben“. Sager vertritt in dieser Hinsicht den Standpunkt, dass in diesem Punkt “die Frage erlaubt sein müsse, wie lange die Gesellschaft das so mittragen kann“. Denn durch diese ungeimpften Personen wird das Virus dann weiter übertragen und könne so auch bei geimpften Personen für Impfdurchbrüche sorgen. Sager forderte Bund und Länder zudem auf, einen gemeinsamen Ausstieg aus den Corona-Einschränkungen aufzuzeigen. Das Auslaufen der pandemischen Lage Ende November bezeichnete er als “richtig“. Trotzdem sollten Maßnahmen wie das Tragen von Masken, Abstand halten und Lüften von geschlossenen Räumen auch im Winter weiter eingehalten werden, um die Zahl der Infektionen möglichst niedrig zu halten.