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Alpinist Reinhold Messner ärgert sich über "Äffchen" in Kletterhallen

76-Jähriger: Bergtouristen und Instagramer haben mit Alpinismus nichts zu tun

Der Bergsteiger Reinhold Messner ärgert sich über die Flut an Sportkletterern und Bergtouristen und deren Selbstinszenierung in den sozialen Medien. "Was die Mädels und Jungs in den Kletterhallen vergessen, ist, dass ihre Kletterei nichts mit traditionellem Alpinismus zu tun hat - nichts", sagte der 76-jährige Abenteurer dem Magazin "Playboy" laut Mitteilung vom Mittwoch. "Sie klettern im klimatisierten Raum – großartig wie Äffchen – 15 Meter hoch."

Dies sei mit echtem Bergsteigen nicht vergleichbar, sagte Messner. Doch selbst auf den Achttausendern sei es heutzutage nicht anders. "Für die gut betuchte Klientel wird von hundert Sherpas zuerst eine Piste mit Leitern und Brücken gebaut, damit diese Touristen überhaupt eine Chance haben, sich dort oben zu bewegen", sagte Messner. Eine "Heerschar" von Bediensteten sei dann nötig, um den "Berg-Yuppies" in ihre Schuhe und Steigeisen zu helfen.

Auch der Idee, Klettern zu einer olympischen Disziplin zu machen, erteilte Messner eine Absage. "Dieses Rumgehüpfe an der Wand, das sind doch affenartige Verhaltensmuster", sagte der Bergsteiger. Es stehe zwar niemandem zu, richtiges Bergsteigen zu definieren, "aber ich mache es trotzdem." Alpinismus sei das Erklettern einer 4500 Meter steilen Wand "aus Eis und Fels" bei Temperaturen von minus 30 Grad Celsius bei einem Drittel des hiesigen Sauerstoffdrucks.

by Daniel ROLAND