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ALLDOCUBE X1 Test: günstiges 8.4 Zoll Tablet mit LTE und Helio X20

Das ALLDOCUBE X1 ist ein 8.4 Zoll Android Tablet mit Codename T-801, Helio X20 Prozessor von MediaTek und LTE-Unterstützung. Wir haben uns das günstige Tablet mal genauer angeschaut.

Neben dem 8.4 Zoll 2K Display kommt der Helio X20 Prozessor zum Einsatz und bietet zusätzlich sogar LTE-Unterstützung für gerade mal 200 Euro. Das Testsample wurde uns von Gearbest* zur Verfügung gestellt.

Die Verpackung des Tablets ist unspektakulär und nur ein schwarzer Karton mit Schriftzug. Auf der Rückseite eine Kurzübersicht der technischen Daten. Zum Zubehör zählen eine Kurzanleitung, ein USB Typ-C Kabel, ein Simkarten-Öffner und ein chinesisches Netzteil mit 5.2V-2A (Adapter CN auf EU liegt bei).

Design-technisch ist das ALLDOCUBE X1 eher so 0815 und haut einen nicht wirklich vom Hocker. Die Vorderseite ist vollständig aus Glas und dann in einem schwarzen Aluminium-Rahmen eingelassen. Die Ränder an den Seiten, sowie Oben und Unten sind hier recht groß, aber Tablets überzeugen bis heute generell nicht mit schmalen Rändern. Auf der Unterseite befindet sich der Fingerabdrucksensor und auf der Oberseite eine Benachrichtigungs-LED, Telefonhörer und die Linse der Frontkamera. Das Display-Glas ist allerdings nicht besonders beschichtet und so ist es immer schnell voll mit Fingerabdrücken.

Die Rückseite des Tablets besteht aus einem Aluminium-Deckel mit jeweils oben und unten Kunststoffkappen. Der Deckel ist recht stumpf und liegt dafür recht gut in der Hand, zieht dafür aber schnell Fingerabdrücke und Kratzer an. Wer da recht pingelig ist, wird um ein ständiges Putzen nicht herum kommen und sollte sich zusätzlich eine passende Hülle organisieren. Das Gewicht beträgt 356 Gramm und die Abmessungen sind 217 x 126 x 7,8mm.

Die Verarbeitung ist insgesamt nicht perfekt und so sind sowohl auf der Vorder- als auch Rückseite leichte Spaltmaße zu erkennen. Der Gehäusedeckel auf der Rückseite liegt auch nicht ganz plan mit den Kappen auf. Hier muss man ein paar Abstriche in der Preisklasse machen.

An der Oberseite gibt es noch einen 3,5mm Klinkenanschluss für Kopfhörer und an der Unterseite einen USB Typ-C, Mono-Lautsprecher und einen Hybrid Simkarten-Schacht, der entweder mit zwei Micro-Sim oder einer Micro-Sim + Micro-SD Speicherkarte (bis zu 128GB) verwendet werden kann. Der Simkarten-Schacht ist ein wenig wackelig und auch nicht ganz plan am Gehäuse eingesetzt (Funktion ist aber gegeben). Die seitlichen Tasten für Power und die Lautstärke-Wippe bestehen aus Metall und haben einen guten Druckpunkt.

Der Fingerabdrucksensor befindet sich auf einen im Displayglas eingelassenen touch-resistiven Button auf der Vorderseite. Dafür geht allerdings auch unverhältnismäßig viel Platz drauf und somit ist der Rand unten entsprechend groß, wenn man auch bedenkt, dass es hier keine Zurück oder Menü-Buttons daneben gibt, sondern dann nur On-Screen Tasten verwenden kann. Der Sensor selbst dient aber zumindest noch als Home-Taste.

Der Sensor selbst funktioniert in meinem Test zwar gut und von 10 Versuchen wurde er im Schnitt 9 mal richtig erkannt, aber die Zeit nach dem Auflegen des Fingers bis zum Entsperren ist mit etwa einer Sekunde nicht ganz so schnell.

Das ALLDOCUBE X1 hat ein hochauflösendes JDI 2.5K IPS OGS Display mit einer Auflösung von 2560×1600 Pixel. Das 8,4″ Display hat mit dieser Auflösung ein besseres Seitenverhältnis (16:10) für beispielsweise Filme. Wie bei allen Geräten mit MediaTek Prozessor, lassen sich auch hier noch weitere Optimierungen in den MiraVision Einstellungen vornehmen. Hier sollte man auf jeden Fall wieder den “dynamischen Kontrast” aktivieren, denn der holt noch einiges mehr aus dem Display raus. Die üblichen Spielereien, wie ein Nacht- und Lesemodus, sowie eine automatische Helligkeitsregelung sind ebenfalls einstellbar. Das Display selbst ist gut ausgeleuchtet und nur unten am Display-Rand ist ganz leichtes Screenbleeding zu erkennen. Die automatisch Helligkeits-Regelung funktioniert fast immer einwandfrei. Die maximale Helligkeit ist nicht sensationell, aber sollte für die Lesbarkeit im Inneren ausreichen. Im Sonnenlicht ist es allerdings nur schwer bis kaum ablesbar.

Die Blickwinkelstabilität ist dank des OGS-Displays sehr gut. Ob auf dem ALLDOCUBE X1 auch ein gehärtetes Glas (wie bspw. Gorilla Glas) zum Einsatz kommt ist nicht bekannt und es gibt auch keine Angaben dazu. Ansonsten besitzt das Tablet einen 10-Punkt Digitizer mit recht kurzer Reaktionszeit, so dass man auch sehr präzise und schnell Tippen kann.

Das Tablet wird mit Android 7.1.1 Nougat und Stock Android Oberfläche ausgeliefert. Die Sprache ist mehrsprachig und hat natürlich auch Deutsch zur Auswahl. Der Sicherheitspatch ist mit Stand November 2017 leider nicht mehr aktuell und wenn man schon auf Stock-Android setzt, sollte man es zumindest auch aktuell halten können. Ein OTA-Updater ist dafür ja vorhanden, warum also nicht updaten?

Das ALLDOCUBE X1 verwendet ansonsten den Stock Android 7.1 Launcher und hat dementsprechend den gleichen Funktionsumfang. Er beschränkt sich auf das wesentliche, ist dementsprechend schlank und läuft absolut ruckelfrei. Wer den Launcher nicht mag, kann natürlich aus dem Play Store auch einfach einen anderen installieren. Apropos Play Store, dieser ist ab Werk ebenfalls vorinstalliert, sowie die üblichen Google Apps (Gmail, Kalender etc.). Da die Oberfläche Android-Stock ist, sollte sich jeder schnell zurechtfinden können. Das X1 hat keine eigenen Extra-Features oder Funktionen, sondern beschränkt sich auf den Android 7.1.1 Standard-Umfang. Die allgemeinen Ansichts- und Schriftgrößen lassen sich auf Wunsch in den Einstellungen noch anpassen. Das Tablet unterstützt allerdings kein Multitasking, wo Ihr den Bildschirm teilen und zwei Apps gleichzeitig benutzen könnt.

Einstellungen

Das Tablet besitzt bei den Einstellungen den Android 7.1.1 Standard-Umfang bis auf die speziellen MediaTek Display-Einstellungen:

Ausgestattet ist das ALLDOCUBE X1 mit dem 2,3GHz Helio X20 MTK6797 Zehn-Kern (Deca-Core) Prozessor von MediaTek. Der Prozessor ist zwar mittlerweile auch schon über drei Jahre alt und ist das Gegenstück zum Snapdragon 810, dürfte aber bringt auch für heutige Verhältnisse genügend Leistung mit. Da der X20 mit dem 20nm-Fertigungsverfahren hergestellt wurde, ist die Energieeffizienz natürlich nicht so gut, wie bei den heutigen modernen Prozessoren. Der Helio X20 hat ein Tri-Cluster (hier leicht untertaktet) mit 2x Cortex-A72 Einheiten mit bis zu 2,3 GHz für Burst-Performance, 4x Cortex-A53 @1,85 GHz für mittlere bis starke Belastung und 4x Cortex-A53 mit 1,4 GHz für allgemeine und weniger fordernde Aufgaben.

Die GPU ist die Mali-T880 MP4 mit 700 MHz und kann somit auch locker das 8.4 Zoll 2.5K Display befeuern. Die Leistung des Helio ist für die gängigsten Anwendungszwecke absolut ausreichend. Unterstützt wird der SoC von 4GB LPDDR3 RAM, welcher auch einen recht guten Durchsatz hat.

Die gute Leistung des Tablets bestätigen auch die Benchmark Apps: AnTuTu liegt bei guten 89.758 Punkte und im Geekbench 4 bei 1110 SingleCore + 4569 MultiCore Punkte. Der interne Speicher schwankt zwar etwas mit 130-235MB/s Lesen (Read), 100-135MB/s Schreiben (Write) und der RAM mit 4447MB/s, aber sind trotzdem recht annehmbare Werte.

Bei z.B. Asphalt 8, Modern Combat 5, MMX Racing, Asphalt Airborn 8, The Room Three, Hearthstone oder anderen hochauflösenden Spielen spielen merkt man eigentlich keine Ruckler oder Lags. Lediglich bei dem leistungshungrigen Game “Playerunknown’s Battleground Mobile” stellt man minimale Ruckler und Verzögerungen fest, was manchmal die Steuerung und das genaue zielen schwierig macht. Scheint irgendwie ein kleines Problem mit dem Throtteling des SoC zu sein!?

Konnektivität

Das Tablet unterstützt alle gängigen WLAN-Netze nach 802.11a/b/g/n/ac (2,4GHz / 5GHz), sowie Bluetooth 4.0, GPS/A-GPS und das Mobile Netz. Alle Komponenten funktionierten in meinem Test ohne Probleme und liefern eine gute Reichweite bzw. Genauigkeit. Das Mobile Netz kann leider nur eingeschränkt genutzt werden, da es nicht alle gängigen Frequenzen bzw. Bänder unterstützt, so fehlt beispielsweise auch das LTE Band 20 mit 800MHz (GSM: 850/900/1800/1900MHz WCDMA: 2100MHz TDS: band34/39 EVDO: BC0 FDD: band1/3 TDD: band38/39/40/41). Immerhin kann der Hybrid-Simkarten Schacht auf Wunsch auch noch mit einer Micro-SD Speicherkarte bestückt werden und somit der interne Speicher erweitert werden.

Zwar ist der untere Mono-Lautsprecher des Alldocube X1 ziemlich laut werden, aber es fehlt ihm deutlich an Volumen und Dynamik. Es mangelt vor allem am Bass und einer klaren Trennung der unterschiedlichen Tonlagen. So klingt er doch recht lieblos und die Höhen sind etwas übersteuert.

Mit “guten” Kopfhörern klingt das X1 dann schon sehr viel besser, wenn auch nicht bahnbrechend. Möchte man Musik oder Filme gucken, sind Kopfhörer schon Pflicht, sonst macht das Tablet keinen Spaß. Hier reiht sich das X1 aber in die übliche 0815 Tablets ein. Das es aber auch anders geht, zeigte das Lenovo Xiaoxin in unserem Testbericht.

Wie bei den meisten Tablets sind die Kameras nicht DAS Kaufkriterium und können bei weitem nicht mit den Smartphone-Kameras mithalten. Das Alldocube X1 hat eine 13.0 Megapixel Hauptkamera und eine 8.0 Megapixel Frontkamera. Beide sind von der Qualtät eines Tablets ganz okay, aber nicht mehr. Bei guten Lichtverhältnissen ist die Qualität Ok, aber die Auslösezeit und der Fokus sind nicht der schnellste, besonders wenn man den HDR-Modus aktiviert. Dadurch erhält man zwar eine etwas höhere Auflösung aber auf Kosten der Auslösezeit. Nehmen die Lichtverhältnisse ab, nimmt auch die Bildqualität signifikant ab und die Bilder fangen schnell an zu rauschen. Für die ein oder andere Videochat-Sitzung sollte es aber wohl ausreichen.

Testfotos

Das Alldocube X1 hat einen 4.500mAh starken Akku und liefert eine mittelmäßige Akkulaufzeit ab. Im synthetischen Benchmark mit Geekbench 4 Pro schaffte es 1978 Battery Score und etwas über 5 Stunden Display-an-Zeit (Screen-On-Time). In der Realität schafft man solche Werte natürlich nicht und ich kam so im Schnitt auf knapp 4 Stunden mit viel Surfen und Videos schauen.

Erfreulicherweise hat auch das X1 einen USB Typ-C Anschluss zum Aufladen. Das Tablet benötigt zum Aufladen 60 Minuten für 50% und in ca. 2,5 Stunden ist es wieder vollständig aufgeladen.

Ich bin etwas hin und hergerissen von dem China-Tablet, zum Einen wegen der leichten Verarbeitungsmängel und den leichten Throtteling-Problemen des Helio X20. Der Gehäusedeckel und das Displayglas liegt nicht ganz Plan und trübt etwas den Eindruck des X1. Der SoC ist zwar auch schon älter, aber sollte eigentlich ohne jegliche Ruckler laufen können. Vielleicht ist das Tablet aber einfach nicht ganz optimal auf den Prozessor eingestellt, was wir auch schon bei anderen Geräten mit MediaTek SoCs feststellen mussten. Dennoch reicht die Leistung für die gängigsten Anwendungen und Spiele locker aus. Das Tablet eignet sich auf Grund der 2.5k Auflösung und dem Seitenverhältnis 16:10 besonders für Videos und Filme. Setzt man sich dann noch gute Kopfhörer auf, dürfte einem hier eigentlich nichts fehlen. Auch zum Surfen eignet sich das X1 sehr gut, die Farben und der Kontrast sind gut, wenn auch es etwas an Helligkeit fehlt. Im Sonnenlicht ist das Display nur schwer ablesbar und eignet sich mehr für drinnen.

Der internen Speicher von 64GB sollten ebenfalls für die meisten ausreichend sein, kann aber auf Wunsch via Speicherkarte noch erweitert werden. Abstriche muss man leider beim Mobilen Netz machen, denn mit den beschränkten Frequenzen, wir man wohl oft nur eine eher eine schlechte Verbindung haben. Positiv ist auch hier wieder, dass man auf Stock-Android setzt und keine unnötige Bloatware mitliefert. Dennoch muss man auf Dauer auch gerade hier Updates liefern, besonders was das Security Patch-Level angeht. Hoffe hier liefert Alldocube bald ein Update nach.

Das Allcocube X1 kostet im Schnitt um die 200 Euro und bekommt dafür ein gutes Tablet mit Kompromissen. Die muss man in dieser Preisklasse immer irgendwo eingehen, in weit die positive und negativen Punkte des X1 für euch eine Rolle spielen, müsst Ihr selbst entscheiden.

 

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