Dramatischer Weidel-Auftritt! Die drei anderen Kanzlerkandidaten reisten nur wenige Stunden nach dem Attentat nach Magdeburg, um den Rettern zu danken und mit den Menschen zu trauern. AfD-Chefin Alice Weidel hingegen erschien erst am Montagabend – dabei gehörte ihr der gesamte Domplatz, und es sollte ein dramatischer Abend werden;
Anstelle von Gesprächen, einer Andacht oder einem Trauergottesdienst, wie sie am Samstag mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) und Oppositionsführer Friedrich Merz (CDU) stattfanden, hielt Weidel eine Kundgebung ab.
Mehr als 3.000 Anhänger empfingen die AfD-Kanzlerkandidatin auf dem Domplatz mit Beifall. Ihre Rede musste sie jedoch nach wenigen Sätzen unterbrechen, da ein medizinischer Notfall im Publikum eintrat. Rettungssanitäter eilten herbei, während Weidel die Menge aufforderte: "Bitte Platz machen!“ Sie nutzte die Gelegenheit, um den Einsatzkräften und der Polizei ihren Dank auszusprechen.
In ihrer Ansprache sprach Weidel von ihren beiden Söhnen, von denen einer im gleichen Alter wie der getötete Junge war. Sie kritisierte scharf die Reaktionen der Behörden: "Die Antworten, die wir erhalten, sind nicht nur unzureichend, sondern eine Zumutung.“ Diese Aussage basierte offenbar auf Informationen von Landtagsabgeordneten, dass der Ältestenrat des Landtags viele Fragen zum Attentat und dem Behördenversagen unbeantwortet ließ. Die Menge skandierte "Abschieben!“, während Weidel ihre Haltung verdeutlichte: "Wer unsere Werte verachtet, hat hier keinen Platz.“
Am Ende ihrer Rede schlug die AfD-Chefin versöhnlichere Töne an. Sie betonte: "Trotz der Trauer und Wut gibt es Hoffnung, weil Menschen sich solidarisch zeigen und für die Opfer spenden.“ Nach zehn Minuten beendete sie ihre Ansprache mit den Worten: "Ich wünsche allen ein gesegnetes Weihnachtsfest.“