Eurofighter der deutschen Luftwaffe haben zwei unbekannte russische Flugzeuge über der Ostsee abgefangen. Die beiden Maschinen tauchten auf den Radargeräten des NATO-Stützpunkts im lettischen Lielvarde auf. Daraufhin ordnete die Luftwaffe einen Alarmstart an und bestätigte den Vorfall auf X, ehemals Twitter. Die Bedrohung kommt immer näher, was wollten die Flugzeuge so nah an deutschem Gebiet?!
"Unsere Eurofighter mussten heute bei ihrer Alarmierung gleich zwei Luftfahrzeuge abfangen," hieß es von offizieller Seite. Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine dringen vermehrt russische Flugzeuge in den von der NATO überwachten Bereich über der Ostsee ein. Bei den abgefangenen Maschinen handelte es sich um ein Transportflugzeug vom Typ Antonow An-12 CUB und ein Kurzstreckenflugzeug vom Typ Tupolew TU-134. Beide Flugzeuge flogen ohne Flugplan und reagierten nicht auf Funkkontakt, was die Alarmrotte der Luftwaffe auf den Plan rief. Die deutschen Eurofighter unterstützen die Nato-Mission im Baltikum, da Estland, Lettland und Litauen nicht über ausreichende Luftwaffenkapazitäten verfügen. Die deutschen Flugzeuge sind auch im estnischen Amäri stationiert, wo die Nato ebenfalls einen strategisch wichtigen Flugplatz betreibt.
Alarmstarts der Luftwaffe sind notwendig, da Flugzeuge ohne Funkkontakt und Flugplan eine Gefahr für die zivile Luftfahrt darstellen können. Die Eurofighter stellen Sichtkontakt zu den betroffenen Maschinen her und begleiten sie, bis sie den von der NATO überwachten Luftraum wieder verlassen haben. Solche Einsätze stellen explizit keine Luftraumverletzung dar und laufen in den meisten Fällen professionell ab. Russland ist zuletzt häufiger mit Flugzeugen in ausländische Lufträume eingedrungen, darunter auch in Finnland und Japan. Vor wenigen Wochen hatte die deutsche Luftwaffe im bayerischen Neuburg an der Donau einen Alarmstart durchgeführt, weil ein Passagierflugzeug nicht mehr auf Funkkontakt reagierte. Meistens handelt es sich dabei um technische Probleme, doch die Piloten müssen auch eine mögliche Flugzeugentführung ausschließen.
