Knapp 14 Jahre nach einem Flugzeugabsturz zwischen Rio und Paris mit 228 Toten hat ein französisches Gericht Air France und Airbus freigesprochen. Beide Unternehmen hatten sich wegen fahrlässiger Tötung vor Gericht verantworten müssen. Das Gericht urteilte am Montag, die Unternehmen hätten "Fehler" begangen. Es sei aber "kein sicherer Kausalzusammenhang" zwischen diesen Fehlern und dem Absturz festgestellt worden, sagte die Richterin in Paris.
Die Maschine vom Typ A330-203 war in der Nacht zum 1. Juni 2009 zwischen Paris und Rio in den Atlantik gestürzt. Unter den 228 Toten waren auch 28 Deutsche.
In dem Prozess, der im Oktober begonnen hatte, ging es um die Frage, ob Airbus und Air France ein Problem mit den Geschwindigkeitsmessern des Flugzeug unterschätzt hatten. Das Gericht sprach in dem Zusammenhang von "Fehlern", die die Überlebenschance der Opfer verringert hätten. Bei der Urteilsverkündung war ein Raunen der Enttäuschung im vollbesetzten Gerichtssaal zu hören.
kol/mid