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Afghanische Regierung beginnt mit Freilassung von 400 Taliban-Häftlingen

Sprecher: Bemühungen um Waffenruhe werden damit "beschleunigt"

Die afghanische Regierung hat mit der Freilassung von 400 Gefangenen der radikalislamischen Taliban begonnen. Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats der Regierung, Dschawid Faisal, teilte am Freitag mit, eine Gruppe von 80 Taliban-Häftlingen sei am Vortag auf freien Fuß gesetzt worden. Die Freilassung der 400 Gefangenen gilt als die letzte Hürde vor dem Beginn von Friedensgesprächen zwischen der Regierung und den Taliban.

Faisal schrieb im Kurzbotschaftendienst Twitter, durch die Entlassung der Häftlinge würden die Bemühungen um direkte Gespräche mit den Taliban und um eine "dauerhafte" landesweite Waffenruhe "beschleunigt". Eine afghanische Stammesversammlung hatte am vergangenen Wochenende die Freilassung der 400 als besonders gefährlich geltenden Taliban-Kämpfer beschlossen. Am Montag unterzeichnete Präsident Ashraf Ghani dann ein Dekret, das diese Freilassungen anordnete.

Die Taliban hatten die Freilassung ihrer Kämpfer zur Voraussetzung für Friedensverhandlungen gemacht. In den vergangenen Monaten hatte die afghanische Regierung bereits 5000 gefangene Taliban-Kämpfer auf freien Fuß gesetzt. Die Islamisten haben ihren Teil der Abmachung bereits erfüllt und 1000 Angehörige der afghanischen Sicherheitskräfte freigelassen.

Mit der US-Regierung hatten die Taliban im Februar ein Abkommen geschlossen, das den schrittweisen Abzug der US-Streitkräfte regelt. Voraussetzung für den Abzug ist ein Rückgang der Gewalt in Afghanistan. Die USA waren nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 in dem Land einmarschiert und hatten die damalige Taliban-Regierung gestürzt.

by HANDOUT