Die Gesundheitsbehörden verzeichnen bereits jetzt eine deutliche Zunahme der Mpox-Fälle im Vergleich zum gesamten letzten Jahr. Besonders besorgniserregend ist die Situation für Kinder unter 15 Jahren. Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen blickt mit großer Sorge auf die Lage und die WHO warnt die Welt! So ist die Lage:
Das Mpox-Virus breitet sich nach Angaben der Behörden weiterhin mit hoher Geschwindigkeit in mehreren afrikanischen Ländern aus. Neue Daten der Gesundheitsbehörde der Afrikanischen Union (CDC) zeigen, dass allein in der vergangenen Woche 1.200 mutmaßliche oder bestätigte Infektionen mit drei verschiedenen Mpox-Unterarten, darunter dem besorgniserregenden Strang 1b, registriert wurden.
Seit Jahresbeginn wurden in Afrika bereits 18.737 Fälle gemeldet, was die 14.383 Fälle des gesamten Jahres 2023 deutlich übersteigt. Laut CDC stammen die Fälle aus insgesamt zwölf Mitgliedstaaten der Afrikanischen Union (AU), und es sind bereits 541 Todesfälle bekannt.
Ärzte ohne Grenzen (MSF) ist besonders alarmiert über die schnelle Ausbreitung der Krankheit in der Demokratischen Republik Kongo. "Neben der neuen Mutation bereitet uns auch die Ausbreitung in den Flüchtlingslagern rund um Goma große Sorgen. In diesen überfüllten Camps könnte sich die Krankheit extrem schnell verbreiten“, erklärt Jasmin Behrends, globale Gesundheitsexpertin der Organisation in Deutschland. MSF hat daher vor zwei Monaten ihre Notfallteams im Ostkongo verstärkt.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat aufgrund der neuen Mpox-Ausbrüche und der potenziell gefährlicheren Variante 1b am Mittwoch die höchste Alarmstufe ausgerufen. Dies soll die weltweiten Behörden zu erhöhter Wachsamkeit anregen. Mpox, früher als Affenpocken bekannt, kann durch engen Kontakt mit Tieren oder Menschen, insbesondere beim Sex, übertragen werden. Zu den Symptomen zählen pockenartige Hautausschläge, Fieber und Gliederschmerzen.
"Ohne verbesserten Zugang zu Impfstoffen werden Tausende Menschen, darunter auch viele Kinder unter 15 Jahren, keinen Schutz vor der Infektion haben“, warnt Justin Eyong, epidemiologischer Koordinator von Ärzte ohne Grenzen in der Demokratischen Republik Kongo. Diese Altersgruppe ist besonders stark betroffen: Kinder unter 15 Jahren machen in diesem Jahr 56 Prozent aller Mpox-Fälle und 79 Prozent aller Todesfälle aus. Am Donnerstag meldete Schweden als erstes europäisches Land einen Fall der Virusvariante 1b. Der Infizierte ist ein Reiserückkehrer aus dem betroffenen Teil Afrikas.