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Affenpocken durch AstraZeneca-Impfstoff ausgelöst – Ist an diesem Gerücht tatsächlich etwas dran?

Seit Anfang Mai erste Fälle der sogenannten Affenpocken bekannt wurden, hat sich unter den Corona-Leugnern eine irre Theorie verbreitet. Denn angeblich soll der Impfstoff gegen das Coronavirus von AstraZeneca für die nun entdeckten Infektionen mit Affenpocken verantwortlich sein. Wie kommen die Leute auf diese Idee – und ist wirklich etwas dran? Hier der Faktencheck!

Affenpocken durch AstraZeneca – Was ist dran an dieser Theorie?

Um diese Theorie zu untermauern wird immer wieder ein

Beipackzettel des AstraZeneca-Impfstoffs geteilt, bei dem mehrere Inhaltsstoffe mit einem roten Stift unterstrichen worden sind. Unter anderem ist einer der Inhaltsstoffe das Schimpansen-Adenovirus. Deshalb schlussfolgern die Corona-Leugner, dass dieses Schimpansen-Adenovirus den aktuellen Affenpocken-Ausbruch ausgelöst haben muss. Doch hier besteht lediglich eine wörtlicher Zusammenhang, wie ein Blick auf die Fakten eindrucksvoll beweist. Denn das Adenovirus löst Erkältungen aus, die sich durch Probleme in den Atemwegen und im Magen-Darm-Trakt zeigen. Das Schimpansen-Adenovirus verursacht diese Beschwerden, wie der Name schon sagt bei Schimpansen. Die Affenpocken rufen dagegen vollkommen andere Symptome hervor. Dabei handelt es sich um Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Hautausschlag bzw. Pusteln. Auch geschwollene Lymphknoten, Schüttelfrost und Erschöpfung können hier auftreten.

Affenpocken und Adenoviren sind unterschiedliche Virenarten

Der zweite Fakt ist, dass die Affepocken nicht von einem Adenovirus ausgelöst werden. Lediglich der Name bietet hier einen Zusammenhang. Doch während Adenoviren zu den Erkältungsviren zählen, gehört das für die Erkranlung an Affenpocken zuständie Virus zur Familie der Orthopoxviren. Diese sollen ähnlich wie Pockenviren sein, die man beim Menschen kennt. Ein weiterer Fakt zeigt, dass die Affenpocken eigentlich wenig mit Affen zu tun haben. Man gab der Krankheit diesen Namen, weil das Virus im Jahr 1958 erstmals in Affenkolonien in Dänemark entdeckt worden waren. Allerdings sind die Affenpocken keine affenspezifische Krankheit. Stattdessen findet man das Virus heute viel häufiger in afrikanischen Nagetieren, die dieses Virus dann auf die Menschen übertragen. Und als letzter Fakt spricht auch die zeitliche Komponente gegen die Theorie. Denn in diesem Fall hätte es bereits ab Abfang 2021 Fälle von Affenpocken geben müssen. Weil damals die Impfungen mit AstraZeneca begonnen haben. Es macht also wenig Sinn, dass der Impfstoff verantwortlich ist, wenn die ersten Fälle von Afenpocken erst fast 1,5 Jahre nach dem Beginn der Impfung auftreten. Wie man sieht, ist also an der Theorie zum Ausbruch der Affenpocken durch die AstraZeneca-Impfung nichts dran.

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