Die AfD setzt ihren Aufwärtstrend im ARD-DeutschlandTrend fort. Nur ein Fünftel der Befragten ist mit der Arbeit der Ampelkoalition zufrieden, während nur wenige glauben, dass die Union es besser machen könnte. Selbst CDU-Chef Merz steht in Frage. Die Sichtweise der Deutschen auf ihre Regierung bleibt größtenteils negativ.
Lediglich 21 Prozent sind derzeit mit der Arbeit des Kabinetts aus SPD, Grünen und FDP zufrieden. Einzig Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) erhält überwiegend positive Bewertungen (54 Prozent Zufriedenheit, höchster Wert im ARD-DeutschlandTrend), während bei allen anderen abgefragten Ministern die Unzufriedenheit überwiegt. Kanzler Olaf Scholz erreicht mit 31 Prozent seinen niedrigsten Zustimmungswert seit Amtsantritt. Bei einer Bundestagswahl zum gegenwärtigen Zeitpunkt würden die Ampelparteien immer noch keine Mehrheit erzielen. Die SPD käme auf 17 Prozent (-1 im Vergleich zu Anfang Juli). Die Grünen würden nach leichten Zugewinnen 15 Prozent (+1) erreichen. Die FDP bliebe unverändert bei 7 Prozent. Trotz leichter Verluste bliebe die CDU/CSU mit 27 Prozent (-1) die stärkste Kraft. Die AfD würde mit 21 Prozent (+1) den zweiten Platz belegen, gefolgt von den anderen Parteien mit insgesamt 13 Prozent, darunter die Linke mit 4 Prozent.
Zweifel an einer von der Union geführten Regierung sind vorhanden. In der Vergangenheit hat die größte Oppositionspartei in der Regel von der Unzufriedenheit mit der Regierung profitiert. Aktuell ist dies jedoch nur begrenzt der Fall. Obwohl die Union in der aktuellen Sonntagsfrage die meisten Stimmen erhält, sind nur wenige davon überzeugt, dass eine unionsgeführte Bundesregierung die bevorstehenden Aufgaben und Probleme in Deutschland besser lösen kann. Lediglich ein Fünftel (19 Prozent; +2 im Vergleich zu Dezember 2022) glaubt, dass eine Regierung unter Führung von CDU/CSU bessere Arbeit leisten würde, während 17 Prozent (-5) der Meinung sind, die Union würde ähnlich gute Arbeit leisten. 36 Prozent (+6) sind der Ansicht, sie würde ähnlich schlechte Arbeit leisten, und 21 Prozent (-3) denken, eine unionsgeführte Regierung würde die Aufgaben schlechter bewältigen als die Ampelkoalition.
Der CDU-Chef Friedrich Merz überzeugt nicht. Lediglich 31 Prozent halten ihn für einen guten CDU-Vorsitzenden, und noch weniger (16 Prozent) trauen ihm das Amt des Bundeskanzlers zu. Ähnlich niedrige Werte gab es in dieser Frage für die früheren CDU-Vorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer (13 Prozent im Juni 2019) und Armin Laschet (14 Prozent im Oktober 2021). Selbst unter den CDU-Anhängern genießt Merz nur begrenztes Vertrauen: Jeder Zweite hält ihn für einen guten Parteivorsitzenden, und jeder Dritte traut ihm das Kanzleramt zu. Die einstige Kanzlerin Angela Merkel war jahrelang ein wichtiger Grund für viele Wähler, ihre Stimme der CDU zu geben. Ihre Anziehungskraft konnte mitunter inhaltliche Fragen überdecken. Jetzt steht die CDU vor neuen Herausforderungen: Nach 16 Jahren in der Regierung ist sie nun Teil der Opposition und muss sich sowohl inhaltlich als auch personell neu positionieren.
