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Ärzte schlagen Alarm – Der Lockdown macht viele Kinder krank

Seitdem die Corona-Pandemie begonnen hat, mussten besonders die Kinder unter den Konsequenzen leiden. Keine Treffen mit Freunden, keine Hobbies und Unterricht vor dem Computer statt in der Schule. Alle diese Dinge haben nun dazu geführt, dass die Mediziner Alarm schlagen. Macht der Lockdown die Kinder krank?

Ärzte warnen vor Folgen des Lockdowns für Kinder

Nicht nur für die älteren Menschen stellt der aktuell in Deutschland gültige Lockdown ein Problem dar. Auch die Kinder leiden unter den strengen Maßnahmen. Nun hat Dominik Schneider, Chef der Westfälischen Kinderklinik Dortmund, auf die schlimmern Folgen aufmerksam gemacht, die der Lockdown bei den Kindern verursacht. Denn Schneider warnt, dass der Lockdown bei ihnen schwere körperliche und psychische Störungen verursacht. Dabei sei dies weniger ein Problem der Herkunft. Diese Probleme seien quer durch alle sozialen Schichten zu beobachten. Überall hätten die Belastungen und Erkrankungen zugenommen. Oft beobachtet Schneider bei seinen Patienten depressive Störungen, Gewichtszunahme und Essstörungen. Zudem sieht Schneider auch den durch den Lockdown verursachten, erhöhten Medienkonsum als Problem. Mittlerweile gäbe es Fälle von Kindern, die kollabiert seien, weil sich nächtelang vor ihren Computern gesessen hatten. In manchen Fällen habe Schneider bereits vermehrt verwahrloste oder schlecht ernährte Kinder behandeln müssen. Außerdem hat der Mediziner festgestellt, dass Kinder mit schweren Erkrankungen erst später ins Krankenhaus kämen als vor der Pandemie und sich dann bereits in einem desolaten Zustand befänden.

Auch weitere Ärzte schlagen Alarm

Die Beobachtungen von Schneider decken sich mit denen von Kassenärzten, die ebenfalls auf die Gefahr für die Kinder aufmerksam machen. “Schon jetzt berichten Kinderärzte und Jugendtherapeuten über eine massive Zunahme von Kindern, die verhaltensauffällig sind“, sagte Andreas Gassen, Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung gegenüber der Zeitung “Rheinische Post“. “Kein Wunder, wenn sie über Wochen keine anderen Kinder zum Spielen und keine strukturierten Tage mehr haben. Schulen sollten so schnell wie vertretbar wieder geöffnet werden. Wir vernichten sonst Bildungschancen der Kinder“, fordert Gassen jetzt. Nach seiner Ansicht kämen in den Schulen zwar immer viele Menschen zusammen, doch seien sie bisher nicht als Infektionstreiber in Erscheinung getreten.

Merkel bitte Familien um ein wenig mehr Geduld

Im Kanzleramt werden jetzt bereits Überlegungen angestellt, wie man die Schulen und Kitas schnellstmöglich wieder öffnen kann. Kanzlerin Angela Merkel bezeichnete die aktuelle Corona-Krise als “gewaltigen Kraftakt“ für die Familien. “Wir setzen alles daran, Kitas und Schulen als Erstes wieder öffnen zu können, um den Kindern ein Stück ihres gewohnten Alltags wiederzugeben und um Familien zu entlasten“, verspricht Merkel, die allerdings auch gleich selbst einschränkt: “Noch sind wir nicht so weit, Kitas und Schulen wieder öffnen zu können.“ Dass zur Zeit Kinder und Jugendliche auf ihre sozialen Kontakte verzichten müssen, bezeichnete die Kanzlerin in ihrem Video-Podcast am Samstag als “bitter“. Bleibt zu hoffen, dass die Öffnung von Schulen und Kitas schon bald möglich sein wird, um den Kindern wenigstens ein wenig Normalität zurückzugeben.

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