Zhou Qunfei ist die reichste Selfmade-Frau der Welt mit einem Nettovermögen von 7 Milliarden Dollar. Zhou wurde 1970 in der Provinz Hunan in China geboren. Sie begann ihre berufliche Laufbahn in einer Fabrik, die Glas für Uhren herstellte. Nachdem sie dort mehrere Jahre gearbeitet hatte, begann sie für ein anderes Unternehmen, Bai En, zu arbeiten, das Glas und Bildschirme für Multimedia- und Unterhaltungselektronikgeräte herstellte. Im Jahr 2003 verließ sie Bai En, um ihr eigenes Unternehmen, Lens Technology Co. in Shenzhen, zu gründen. Als Hersteller von Touchscreens für mehrere Unternehmen, darunter Tesla und Apple, liefert Lens Technology jedes Jahr mehr als 476 Milliarden Stück Schutzglas an verschiedene Unternehmen. Tatsächlich liefert das Unternehmen Glas für fast 25 Prozent des weltweiten Mobilfunkmarktes.
Zhou Qunfei führt ihren Erfolg auf ihre Beharrlichkeit zurück. Die 48-Jährige hat ihr Imperium von Grund auf aufgebaut.
Sie hatte keine leichte Kindheit. Ihr Vater, ein gelernter Handwerker, verlor bei einem Unfall in einer Fabrik einen Finger und erblindete, bevor sie geboren wurde. Ihre Mutter starb, als sie gerade 5 Jahre alt war. Kürzlich sagte sie gegenüber CNBC:
"Ich musste ständig darüber nachdenken, wo meine nächste Mahlzeit ist und wie ich sie bekomme."
Zhou brach mit 16 Jahren die High School ab, um am Fließband in einer Uhrenglasfabrik zu arbeiten. Nachts belegte sie Buchhaltungskurse und träumte davon, eines Tages ihr eigenes Unternehmen zu gründen. Bis 1993 hatte sie etwa 2.500 Dollar gespart und gründete mit diesem Geld ein Familienunternehmen für Uhrengläser. Vier Jahre lang lebte sie mit sieben Familienmitgliedern in einer Dreizimmerwohnung.
In den nächsten 10 Jahren baute Zhou ein florierendes Geschäft mit der Herstellung von Uhrengläsern auf. Sie beschäftigte 1.000 Mitarbeiter. Im Jahr 2003 setzte sie sich gegen die Konkurrenz durch und erhielt einen Vertrag mit Motorola. Sie sagt, dies sei ihr dunkelster Moment gewesen.
"Ein Geschäftskonkurrent war neidisch. Dieses Unternehmen tat sich mit dem Rohstofflieferanten zusammen und versuchte, mich aus dem Spiel zu drängen."
Im Grunde verlangte der Lieferant die vollständige Bezahlung, bevor er Material lieferte. Das war ein höchst ungewöhnlicher Schritt für einen Zulieferer. Zhou verkaufte ihr Haus, um die Forderungen des Lieferanten zu erfüllen, aber das reichte nicht aus.
"Ich war verzweifelt. Ich stand auf dem Bahnsteig der Hung Hom Station in Hongkong, sprang fast herunter und dachte, wenn ich weg bin, ist auch der ganze Ärger vorbei."
An diesem Tiefpunkt holte sie ein Anruf ihrer Tochter vom Abgrund zurück. Ihr wurde klar, dass sie weitermachen musste. Sie schickte eine E-Mail an Motorola, in der sie ihre Situation beschrieb, und Motorola half ihr.
Zhou brachte ihr Unternehmen im März 2015 an die Börse, und der Aktienkurs ging durch die Decke. Lens Technology wird heute mit 11,4 Milliarden Dollar bewertet und beschäftigt 82.000 Mitarbeiter in ganz China.
Die Firma gehört zu 98 Prozent ihr.
"Viele Menschen würden bei Rückschlägen einen schweren Schlag für ihr Selbstvertrauen erleiden, aber der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, durchzuhalten, besonders in den schwierigsten Zeiten."
