Das Landgericht Halle an der Saale in Sachsen-Anhalt hat einen Tagesvater zu acht Jahren Haft verurteilt, der ein Baby heftig schüttelte und es so schwer verletzte. Der Mann wurde wegen schwerer Misshandlung von Schutzbefohlenen und schwerer Körperverletzung schuldig gesprochen, wie eine Gerichtssprecherin am Donnerstag sagte. Zudem soll er 500.000 Euro Schmerzensgeld zahlen.
Der kleine Junge hatte ein Schütteltrauma erlitten und eine schwere Hirnverletzung davon getragen. Er ist seitdem behindert. Das Kind war zum Tatzeitpunkt im August 2021 noch kein Jahr alt. Es leidet bis heute an epileptischen Anfällen, ist stark sehbehindert, linksseitig gelähmt und deutlich eingeschränkt in seiner Entwicklung.
In Teilen würdigte das Gericht die Vorwürfe anders als die Staatsanwaltschaft. Den Vorwurf des versuchten Totschlags sah es nicht, weil kein Vorsatz vorgelegen habe. Mit dem Urteil gingen die Richter deutlich über die Forderung der Staatsanwaltschaft von fünf Jahren hinaus. Die Verteidigung hatte auf Freispruch plädiert.
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