Droht nun ein riesiger Streit mit der USA? Laut einem Bericht in der Zeitung “Die Welt” soll US-Präsident Donald Trump höchstpersönlich versucht haben, die Tübinger Impfstoff-Firma CureVac zu einem Standortwechsel in die USA zu bewegen. Angeblich soll Trump versucht haben sich einen Impstoff gegen das Coronavirus, an dem das Tübinger Unternehmen bereits seit Januar arbeitet, exklusiv für sein Land zu sichern.
Auf wenig Gegenlieb stieß der mutmaßliche Vorstoß der US-Regierung bei deutschen Politikern. “Deutsche Forscher sind führend an der Entwicklung von Medikamenten und Impfstoffen beteiligt, in weltweiten Kooperationen. Wir können nicht zulassen, dass sich andere ihre Forschungsergebnisse exklusiv aneignen wollen”, wird der Außenminister zitiert. Maas habe bereits Rücksprache mit Politikern aus Südkorea, Kanada, Australien und Brasilien gehalten und wolle das Thema auch beim Treffen der G7-Staaten auf den Tisch bringen. Maas ist der Ansicht, dass man beim Kampf gegen das Virus zusammen statt gegeneinander arbeiten müsse.
Am späten Sonntagabend konnten Vertreter der US-Regierung den Vorfall zunächst nicht bestätigen. Der in Berlin ansässige US-Botschafter Richard Grenell bezeichnete den Artikel der Zeitung auf Twitter als unwahr. CureVac soll bei der Forschung nach einem möglichen Impstoff bereits weit fortgeschritten sein, da das Unternehmen bereits seit Januar an einem Impfstoff gegen das gefährliche Coronavirus arbeite.
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) erklärte am Sonntag: “Ich kann nur sagen, dass ich heute mehrfach gehört habe von Regierungsmitgliedern, dass dies zutrifft und dass wir da morgen im Krisenstab darüber reden.” Auch Mitglieder des deutschen Bundestages kritisierten die US-Avancen: “Jetzt einen Wettbewerb um Standortfragen loszutreten ist das falsche Signal. Das Virus macht nicht an Grenzen halt. Internationale Zusammenarbeit ist jetzt wichtig und nicht nationaler Eigennutz. Impfstoff darf ebenso, wie das Virus, nicht an Grenzen halt machen”, äusserte sich der CDU-Abgeordnete Erwin Rüddel. Auch Politiker der Grünen und der FDP hatten das Vorgehen der Amerikaner kritisiert.