Reza Zarrab ist ein iranisch-türkischer Goldhändler. Er hat sich auch der Geldwäsche, des Bankbetrugs und anderer Vorwürfe schuldig bekannt.
Die US-Regierung setzt ihn jedoch als Hauptzeugen im New Yorker Strafprozess gegen seinen mutmaßlichen Gegenspieler Mehmet Hakan Atilla ein. Atilla hat sich in seinem Fall nicht schuldig bekannt.
Zarrab gab vor Gericht zu, dass er wahrscheinlich mindestens 100 Millionen Dollar damit verdient hat, dem Iran bei der Geldwäsche zu helfen, und meinte, es könnten sogar "vielleicht 150 Millionen Dollar" sein. Er verdiente einen Anteil von 0,4 % an der illegalen Geldverschiebung durch internationale Banken.
Auch wenn Zarrab nicht sagen will, wie viel er dem Iran beim Verschieben von Geldern geholfen hat, liegt die Zahl auf der Grundlage dieses Prozentsatzes irgendwo zwischen 25 und 37 Milliarden Dollar.
Es ist nicht das erste Mal, dass eine Einzelperson dem Iran bei der massiven Geldwäsche geholfen hat. Nach Angaben des UN-Expertengremiums hat ein Geschäftsmann in einem Land im Jahr 2011 mit gefälschten Dokumenten 1 Milliarde Dollar von der iranischen Zentralbank in Länder in aller Welt transferiert.
Zarrab hat ausgesagt, dass der Iran 3 Milliarden Dollar bei der Halkbank, einer türkischen Staatsbank, hatte. Zarrab sagte, dass dies die Konten waren, an deren Räumung er arbeitete, um iranische Gelder zu transferieren. Die Halkbank hat die Vorwürfe bestritten.
Wie in aller Welt hat Zarrab also das ganze Geld ausgegeben?
Wie er sagt: für Prostituierte und Disney World, allerdings nicht gleichzeitig. Zarrab gab zu, dass er für Prostituierte bezahlt hat, um "andere" zu befriedigen, was wahrscheinlich Kunden und Geschäftspartner bedeutet.
Er sagte auch, dass er bei seiner Verhaftung im März 2016 102.000 Dollar bei sich hatte, die er für einen 10-tägigen Familienurlaub für sieben Personen in Walt Disney World in Orlando verwenden wollte.
Während seiner Haft in den Vereinigten Staaten ließ Zarrab über seinen Anwalt 45.000 Dollar einzahlen, um einen Gefängniswärter zu bestechen und Zugang zu Alkohol und dessen Mobiltelefon zu erhalten. Zarrab bestach auch Mitgefangene, um deren Telefonminuten zu nutzen, wenn die ihm zugeteilte Gesprächszeit abgelaufen war.
Der Prozess gegen Zarrab hat die Spannungen zwischen der Türkei und den Vereinigten Staaten verschärft. Der Geldwäscher hat vor kurzem ausgesagt, dass hohe türkische Regierungsbeamte in die Machenschaften verwickelt waren. Sowohl der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan als auch der ehemalige türkische Wirtschaftsminister Zafer Caglayan haben die Vorwürfe bestritten.
Zarrab wartet immer noch auf seine Strafe, die eine mehrjährige Gefängnisstrafe beinhalten könnte. Und obwohl wir nicht genau wissen, wie viel er gewaschen hat, wissen wir, dass er in der Lage war, eine riesige Geldsumme zu transferieren, bevor er aufflog.
Es ist schon bemerkenswert, wozu ein einzelner Mann fähig ist, nicht wahr?
