Nennen Sie es unbezahlbares Pech: Der Milliardär Steve Wynn musste mit ansehen, wie eines der wertvollsten Stücke seiner Kunstsammlung einem unvorstellbaren Unglück zum Opfer fiel, nachdem es von einer verirrten Farbrollerstange durchbohrt worden war. Le Marin, ein Selbstporträt von Pablo Picasso aus dem Jahr 1943, sollte eines von drei Werken sein, dessen Verkauf den Startschuss für die Sierra Fine Art LLC gegeben hätte, eine Kunsthandelsfirma, die Wynn nach seinem Ausstieg bei Wynn Resorts Ltd. aufgrund von Anschuldigungen sexuellen Fehlverhaltens gegründet hatte. Doch laut der knappen öffentlichen Stellungnahme des Auktionshauses Christie's zu dem Vorfall fiel eine an eine Wand gelehnte Farbrolle herunter und die daran befestigte Stange durchbohrte die Leinwand des Gemäldes "während der letzten Vorbereitungsphase", wie Bloomberg berichtet.
In einem dieser alptraumhaften Dominoeffekte, die man in der Welt der bildenden Kunst beobachten kann, führte der Unfall dazu, dass nicht nur Le Marin, sondern auch ein anderes Gemälde des Trios (ein weiterer Picasso mit dem Titel Femme au chat assise dans un fauteuil) aus dem Auktionsblock gezogen wurde, da beide Werke garantiert von derselben dritten Partei verkauft wurden.
Le Marin wurde vor dem Verkauf auf 70 Millionen Dollar geschätzt, aber zum Glück für Wynn sind seine Pläne für diese drei Gemälde nicht völlig gescheitert. Das dritte Gemälde, Double Elvis [Ferus Type], ein Porträt von Elvis Presley von Andy Warhol aus dem Jahr 1963, wurde schließlich für 37 Millionen Dollar verkauft, während die Schätzung vor dem Verkauf bei 30 Millionen Dollar lag.
Wynn's Anwalt Michael Kosnitzky sagte, wenig überraschend, dass Wynn "wütend darüber" sei, was sich auf das beschädigte Gemälde beziehe, und dass der Vorfall als "grobe, eklatante Fahrlässigkeit" zu qualifizieren sei, aber es ist noch nicht bekannt, was der nächste Schritt sein wird oder ob der Schaden an dem Gemälde repariert werden kann. Hoffentlich ist das nicht nur für Wynn und alle anderen, die ein finanzielles Interesse daran haben, sondern auch für Kunstliebhaber auf der ganzen Welt der Fall.
